Kampagne "Diabetes ist Herzenssache" wurde gestartet
Die Stiftung "Der herzkranke Diabetiker" (DHD) ruft zum Weltdiabetestag gemeinsam mit Facharztverbänden eine Kampagne ins Leben.
Veröffentlicht:BAD OEYNHAUSEN (eb). An Herzinfarkt, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und Schlaganfall sterben viele Diabetiker. Durch die Komplikationen werden zudem die höchsten Kosten in der Diabetesversorgung verursacht. Es ist daher wichtig, Risikofaktoren zu minimieren wie Bluthochdruck und erhöhte Werte von Blutfetten und Blutzucker. "Betroffene sind zielwertgerecht zu behandeln", betont DHD-Vorsitzender Professor Diethelm Tschöpe zum Ziel der Kampagne: Die Schädigung von Diabetiker-Herzen müsse umfassend adressiert werden.
"In der Kardiologie ist der stoffwechselgesunde Patient eher die Ausnahme", betont Dr. Rolf Dörr vom Bundesverband niedergelassener Kardiologen (BNK). "Bis zu 40 Prozent aller Herzoperierten in Deutschland und zwei Drittel der Patienten in kardiologischen Praxen haben Diabetes oder eine gestörte Glukosetoleranz", erläutert Dörr. Ohne angemessene antidiabetische Therapie werde dabei die Progression der Koronarerkrankung gefördert.
Eine Kooperation zwischen Diabetologen und Kardiologen sei für eine günstige Prognose der Patienten notwendig. "Wir wissen mittlerweile, dass die zielwertgerechte Einstellung des Blutdrucks mindestens genauso wichtig ist wie die normnahe Blutzuckereinstellung und dass damit das Risiko für Folgekomplikationen signifikant reduziert werden kann", betont Dr. Hans-Martin Reuter vom Vorstand des Bundesverbands niedergelassener Diabetologen (BVND). Mit der Kampagne "Diabetes ist Herzenssache" soll ein Risikobewusstsein in der Bevölkerung geschaffen werden. "Außer Informationsmaterialien für alle Praxen bieten wir zur Erstellung des persönlichen Risikoprofils zum Beispiel den PROCAM-Punkte-Score an (www.bnk.de/transfer/procam.htm).
Bei dem Test werden außer den Cholesterin-, Blutdruck- und Blutzuckerwerten auch Geschlecht, Alter, familiäre Krankheitsgeschichte und Risikofaktoren wie Rauchen oder Gewicht berücksichtigt. Mit dem Score lässt sich das Herzinfarktrisiko bei Frauen und Männern im Alter von 35 bis 65 Jahren zuverlässig vorhersagen. Und um bei einem Patienten zu klären, wie hoch das Risiko ist an einem Diabetes mellitus zu erkranken gibt es als Erfassungsmöglichkeit den FINDRISK-Bogen (www.findrisk.de unter Downloads).
Patienteninformationen zu der Kampagne wie Poster, Flyer und eine Postkarte gibt es unter www.stiftung-dhd.de
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