"Wie in einer Raucherkneipe"
Kinderärzte fordern Rauchverbot im Auto
Vorne im Auto qualmen, wenn hinten Kinder sitzen - das geht Experten zufolge gar nicht. Pädiater fordern deshalb jetzt ein gesetzliches Rauchverbot in Fahrzeugen, wenn Kinder mitfahren.
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Rauchen im Auto – mit Kindern auf dem Rücksitz mehr als rücksichtslos, betonen Kinderärzte.
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BERLIN. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) fordern gemeinsam, dass die Straßenverkehrsordnung geändert wird, Verstöße mit einem Bußgeld geahndet werden, damit Kinder vor Zigarettenqualm im Auto geschützt werden.
"Viele europäische Länder schützen Kinder und Jugendliche in Fahrzeugen bereits durch ein gesetzliches Rauchverbot, beispielsweise in Frankreich, Finnland, Großbritannien und Italien", sagt Anne Lütkes, Vizepräsidentin des DKHW. "Diesen Beispielen sollten wir unseren Kindern zuliebe umgehend folgen."
"Tabakrauchbelastete Kleinkinder haben gegenüber unbelasteten Kindern ein um 50 bis 100 Prozent erhöhtes Risiko, an Infektionen der unteren Atemwege, an Asthma, Bronchitis oder Lungenentzündung zu erkranken", erläutert Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, einige der gesundheitlichen Folgen für die jungen Mitfahrer.
Auch das Deutsche Krebsforschungszentrum weist regelmäßig auf die große Belastung mitfahrender Kinder durch schädliche Stoffe im Tabakrauch hin. Selbst bei geöffnetem Fenster sei die Belastung teils höher als in einer durchschnittlichen Raucherkneipe, hatten Messungen der Krebsforscher gezeigt. (dpa)