Verätzungen durch Verschlucken
Knopfbatterien werden zur Gefahr im Kinderzimmer
Forscher warnen vor Knopfbatterien in Kinderspielzeug: In den USA ist die Zahl der Kleinkinder, die nach dem Verschlucken von Kleinteilen in Notaufnahmen eingeliefert wurden, innerhalb von 20 Jahren um 92 Prozent gestiegen.
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In den USA verschlucken Kinder offenbar immer häufiger kleine Fremdkörper. Bei Bauklötzen dürfte die Gefahr nicht allzu groß sein.
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COLUMBUS. Immer häufiger verschlucken Kinder unter sechs Jahren Knopfbatterien, Münzen und andere Fremdkörper, berichten Pädiater um Dr. Danielle Orsagh-Yentis vom Nationwide Children’s Hospital in Columbus, Ohio.
Zwischen 1995 und 2015 habe sich in den Vereinigten Staaten von Amerika die Zahl der Kinder, die nach dem Verschlucken von Kleinteilen in Notaufnahmen eingeliefert wurden, um 92 Prozent erhöht (Pediatrics 2019; online 12. April).
Am häufigsten werden Münzen verschluckt
Während die Zahl 1995 bei 9,5 pro 10.000 Kindern lag, wurden im Jahr 2015 insgesamt 18 von 10.000 Kinder wegen verschluckten Kleinteilen in Notaufnahmen eingeliefert. Am häufigsten wurden über alle Altersgruppen hinweg Münzen verschluckt (62 Prozent der Fälle), bei 6,8 Prozent der Fälle waren es Knopfbatterien.
Neben statistischen Ungenauigkeiten, etwa dadurch, dass immer mehr Fälle überhaupt gemeldet werden, vermutet Studienautorin Orsagh-Yentis auch die Zunahme von elektronischem Spielzeug in Kinderzimmern, wie sie der „New York Times“ berichtete. Es sei daher wichtig, solche Spielsachen kindersicher zu verwahren.
Honig könnte helfen
Erst kürzlich hatten Forscher die Folgen einer verschluckten Knopfbatterie untersucht – und welche Hausmittel am besten helfen. Denn werden Knopfbatterien nicht schnell genug entfernt, können sie zu Verätzungen bis zur Perforation führen.
Die Wissenschaftler berichten, Verätzungen ließen sich möglicherweise vermeiden, wenn Eltern Kindern mit Knopfzellen in der Speiseröhre alle zehn Minuten zwei Esslöffel Honig verabreichen, bis ein Arzt die Batterie entfernt. Allerdings hatten die Forscher die Wirkung des Hausmittels an Ferkeln getestet. (bae)