Kompetenz-Netz Parkinson plant Projekt zur Frühdiagnose

MARBURG (ner). Das Kompetenz-Netz Parkinson will vermehrt neue wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis vermitteln und Patienten zugute kommen lassen. Die Koordinatorin des Netzes, Dr. Karla Eggert aus Marburg, hofft im Gegenzug, durch enge Kooperation mit niedergelassenen Kollegen neu diagnostizierte Parkinson-Patienten für Studien gewinnen zu können.

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In den vergangenen fünf Jahren habe man ein Netz mit fünf Koordinationszentren und 21 Regionalzentren in ganz Deutschland aufgebaut, sagte Eggert bei einer Veranstaltung in Marburg, die von Pfizer unterstützt wurde. Wissenschaftler in den einzelnen Zentren könnten vorhandene Ressourcen zunehmend gemeinschaftlich nutzen.

So wurde eine Patientendatenbank mit mehr als 4200 Datensätzen etabliert sowie zusätzlich eine Gendatenbank mit 1700 Datensätzen und zugehörigen Blutproben. Zudem laufen viele Studienprojekte in der Grundlagenforschung sowie in der klinischen Forschung.

Noch nicht gelungen sei es, so Eggert, wissenschaftliche Erkenntnisse bei Diagnostik und Therapie ausreichend in die Praxis umzusetzen.

Ein Beispiel dafür ist das Projekt zur Frühdiagnostik von Morbus Parkinson durch Fragebögen in Hausarzt-Praxen. Mit Hilfe von neun Fragen und einem entsprechenden diagnostischem Management in Kooperation von Hausärzten und Neurologen konnten in einer Untersuchung unter mehr als 2000 Patienten zwölf de-novo-Patienten identifiziert werden. Für eine flächendeckende Einführung des Werkzeugs fehle jedoch das Geld, so Eggert.

Denn die ursprünglich zwei geplanten Förderphasen des Bundesforschungsministeriums mit jährlich 2,25 Millionen Euro sind ausgelaufen, und das Netz stehe noch nicht auf eigenen finanziellen Beinen. In einer dritten Förderphase sollen in 2005 noch einmal 480 000 Euro fließen - ein Tropfen auf den heißen Stein. Deshalb sei jetzt eine engere Kooperation mit der Pharmaindustrie geplant, hieß es.

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