Sport
Krafttraining schützt vor Verletzungen
Mit präventivem Krafttraining werden Sportverletzungen auf etwa ein Drittel und Überlastungsschäden auf die Hälfte reduziert. Stretching jedoch hat einer dänischen Studie zufolge keinen präventiven Effekt.
Veröffentlicht:KOPENHAGEN. Mit welchen zusätzlichen Übungen lassen sich Verletzungen bei Sportlern am effektivsten verhindern? Dieser Frage gingen Jeppe Lauersen vom Institut für Sportmedizin in Kopenhagen und Kollegen nach (Br J Sports Med 2014; 48: 871-877).
Die Sportmediziner analysierten 25 Studien mit 26.610 Schülern und Erwachsenen, die regelmäßig beispielsweise auf dem Fußball-, Handball- oder Basketballplatz trainierten.
Dabei verglichen sie die Verletzungsquoten mit zusätzlichem Krafttraining, Stretching, Propriozeptionstraining oder Kombinationstraining mit denen von Sportlern ohne diese Präventionsstrategie.
Insgesamt wurden 3464 Verletzungen dokumentiert. Kein Nutzen im Hinblick auf das Verletzungsrisiko zeigte sich in den Studien für das Stretching (drei Studien).
Den größten präventiven Vorteil brachte ein Krafttraining. In vier Studien lag das relative Risiko (RR) um 68 Prozent niedriger als in der Kontrollgruppe, gefolgt von einem Propriozeptionstraining (sechs Studien, RR 0,55) und einem Kombinationstraining (zwölf Studien, RR 0,66).
Sechs der Studien hatten Überlastungsschäden untersucht. Wurden alle Studien mit wirksamen Konzepten berücksichtigt, reduzierte sich das relative Risiko für eine akute Sportverletzung bei den Teilnehmern um insgesamt 35 Prozent gegenüber der Kontrollgruppe ohne diese Zusatzübungen, und es traten 47 Prozent weniger Überlastungsschäden auf.
Das Resümee von Lauersen und Kollegen: Stretchen bringt, zumindest den drei analysierten Studien zufolge, weder vor noch nach dem Sport etwas. Das beste Mittel zur Prävention von Sportverletzungen sei offenbar das Krafttraining. (St)