Kryoablation - Option bei Vorhofflimmern

MANNHEIM (sko). Die elektrische Isolation der Pulmonalvenen ist eine neue Therapieoption bei Patienten mit medikamentös nicht zu beherrschendem Vorhofflimmern. Gefürchtete Komplikation ist eine Stenose der Pulmonalvenen. Verhindert werden kann dies anscheinend durch Verwendung von Kälte statt wie sonst üblich von Hochstrom.

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Bei einem Teil der Patienten mit Vorhofflimmern kommt die Rhythmusstörung nicht aufgrund eines Reentry-Mechanismus zustande, sondern geht von ektoper Vorhofmuskulatur in den Pulmonalvenen aus. Diese Arrhythmiezentren können bei der Pulmonalvenenisolation abladiert werden. Komplikationen können sein: zerebrale Mikroembolisationen oder Stenosen der Pulmonalvenen. Diese treten aber anscheinend nicht auf, wenn statt Strom Kälte benutzt wird.

Dr. Johannes Heintze von der Uni Bochum stellte beim Kardiologenkongreß in Mannheim eine Studie mit 68 Patienten vor, bei denen der Eingriff mit einem Kryokatheter vorgenommen wurde. Die Patienten hatten meist paroxysmales Vorhofflimmern und waren medikamentös nicht ausreichend zu behandeln.

Die Ablation mit dem Kryokatheter mit einer Temperatur von -75 bis -90 Grad Celsius gelang bei 35 Prozent der Pulmonalvenen, bei den restlichen mußten elektrisch bestehende "Lücken" geschlossen werden. Allerdings betrug die Op-Zeit im Schnitt drei bis vier Stunden, und auch die Belastung durch die Durchleuchtung war mit durchschnittlich 50 Minuten recht groß.

Aber: Bei keinem Patienten kam es zu einer Pulmonalvenenstenose. Und 52 Prozent der Patienten hatten während der 16monatigen Beobachtungszeit kein Rezidiv. Bei 34 Prozent hatte sich die Symptomatik so stark gebessert, daß keine weitere Therapie nötig war, so Heintze.

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