Kommentar zum Zika-Virus
Lateinamerikas Dilemma
Die Entscheidung der WHO, den Globalen Gesundheitsnotstand wegen des ZikaVirus-Ausbruchs in Lateinamerika auszurufen, ist zu begrüßen. Hierdurch wird die Klärung der Ursache der gleichzeitig gehäuft auftretenden Mikrozephalien bei Säuglingen beschleunigt.
Auch wird die Entwicklung von diagnostischen Verfahren, Arzneien und Impfstoffen international vorangetrieben.
Wirksame Impfstoffe und Therapeutika sind bitter nötig: Den Erkrankungen und ihrer möglichen Folgen kann bisher nur vorgebeugt werden, indem Menschen die Stichen der tagaktiven Überträgermücken vermeiden und Behörden und Freiwillige wirksam die Vektoren bekämpfen: eine unlösbare Aufgabe in einem tropischen Schwellenland mit erbärmlichen hygienischen Verhältnissen in Armenvierteln.
Wie schnell man den Ausbruch in den Griff bekommt, wird auch darüber entscheiden, ob man im Sommer wirklich Olympische Spiele in Rio de Janeiro abhalten kann.
Das Risiko der Erkrankung sei in Brasilien für Besucher und Athleten (mit Ausnahme von Schwangeren) "gleich Null", wird jetzt der Stabschef des brasilianischen Präsidialamtes, Jaques Wagner, dazu zitiert: eine etwas optimistische Aussage angesichts der Häufungen von Guillain-Barré-Syndrom während des Zika-Ausbruchs.
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