Herpes zoster

Lieferengpass bei Shingrix überwunden

Für die Zehner-Packung des Herpes zoster-Impfstoff Shingrix® wird 2021 wieder eine kontinuierliche Marktversorgung erreicht.

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München. Die Liefersituation für Shingrix®, den adjuvantierten Totimpfstoff gegen Herpes zoster, entspannt sich deutlich ab dem Jahr 2021. Die Zehner-Packung des Gürtelrose-Impfstoffs wird nun auf der Liste zur Liefersituation von Humanimpfstoffen des Paul-Ehrlich-Instituts nicht mehr als „eingeschränkt verfügbar“ aufgeführt, da eine kontinuierliche Marktversorgung erreicht wird.

Zugelassen ist der Impfstoff zur Vorbeugung von Herpes zoster und Post-Zoster-Neuralgie (PZN) für Erwachsene im Alter von 50 Jahren und älter sowie für Erwachsene ab 18 Jahren mit erhöhtem Risiko, etwa einer Immunsuppression. Von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen ist die Impfung gegen Gürtelrose für alle Menschen ab 60 Jahren sowie Personen ab 50 Jahren mit schweren Grunderkrankungen. Das gilt auch und gerade während der COVID-19-Pandemie.

Was in Zusammenhang mit der Corona-Impfung zu beachten ist

Ein vollständiger und lang anhaltender Impfschutz erfordert die Verabreichung von zwei Dosen des Gürtelrose-Impfstoffs. Die zweite Dosis soll laut Fachinformation innerhalb von zwei bis sechs Monaten gegeben werden. Bei eingeschränkter Lieferfähigkeit (einzelner Packungsgrößen) rät die STIKO, die begonnenen Impfserien mit Shingrix® zunächst abzuschließen, bevor neue begonnen werden.

Unbedingt zu beachten ist in Zusammenhang mit der aktuell laufenden Impfkampagne gegen COVID-19: Zum einen bleiben die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) für die Impfung gegen Gürtelrose oder andere Infektionskrankheiten (beispielsweise Pertussis) bestehen. Zum anderen weist die STIKO darauf hin, einen Mindestabstand von 14 Tagen vor Beginn und nach Ende der COVID-19-Impfserie zu anderen planbaren Impfungen einzuhalten.

„Da zunächst die hochbetagten Personen ab 80 den Coronaimpfstoff erhalten und ein Abstand von 14 Tagen vor Beginn und nach Ende der Corona-Impfserie einzuhalten ist, ist es sinnvoll, derzeit insbesondere an die Herpes zoster-Impfung für die unter 80-jährigen zu denken, die eine Coronaimpfung erst zu einem späteren Zeitpunkt erhalten können“, erläutert Dr. Jens Vollmar von GSK. „Im Ergebnis können diese 60- bis 80-Jährigen dann im Laufe des Frühjahrs gegen Corona geimpft werden, ohne auf einen möglichen Schutz vor Gürtelrose verzichten zu müssen. Umgekehrt können dann zwei Wochen nach Abschluss der Corona-Impfserie wieder verstärkt die Älteren ab 80 für die Zoster-Impfung in den Fokus genommen werden.“

Konsequenter Impfschutz bei Immunsupprimierten

Ähnliches gilt natürlich auch für andere empfohlene Schutz- oder Auffrischimpfungen wie etwa der Pneumokokken- oder Pertussisimpfung. Diese Standard-Impfungen minimieren die Gefahr von Doppelinfektionen mit SARS-CoV-2. Die STIKO weist explizit darauf hin, dass bei Personen ab 60 Jahren an die altersassoziierten Impfungen gedacht und ein altersgerechter Impfschutz aufgebaut werden sollte.

Besonders betont sie die Notwendigkeit eines konsequenten Impfschutzes bei immunsupprimierten Patienten und Menschen mit anderen gesundheitlichen Risiken, zutreffend also für einen Großteil der älteren Bevölkerung mit generell abnehmender Immunkompetenz. (eb)

Quelle: Mitteilung von GlaxoSmithKline

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