Raucherinnen

Menopause beschleunigt Lufu-Verlust

Der Eintritt der Wechseljahre kann sich nachteilig auf die Lungenfunktion auswirken. FVC und FEV1 nehmen offenbar schneller ab als vor der Menopause.

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BERGEN. Die Lungenfunktion wird mit dem Alter kontinuierlich schlechter. Dieser Prozess wird bekanntlich durch Rauchen stark beschleunigt. Neuen Erkenntnissen zufolge ist aber auch der Beginn der Menopause mit einer schnelleren Abnahme der Lungenfunktion assoziiert. Dies zeigt sich besonders deutlich bei der forcierten Vitalkapazität (FVC). Laut einer europäischen Kohortenstudie ist der Effekt auf die FVC ähnlich groß wie der von zehn Raucherjahren mit einer Packung Zigaretten pro Tag.

An der bevölkerungsbasierten Studie nahmen 1438 Frauen teil, die zu Beginn zwischen 25 und 48 Jahre alt waren und knapp 20 Jahre beobachtet wurden (AJRCCM 2016; online 1. Dezember). In dieser Zeit absolvierten sie 3295 Lungenfunktionstests, davon 60 Prozent im gebärfähigen Alter, 18 Prozent in der Peri- und 22 Prozent in der Postmenopause, die Teilnehmerinnen waren dabei im Mittel 39, 53 und 56 Jahre alt.

Die FVC reduzierte sich im Mittel jährlich um 15,9 ml und die Einsekundenkapazität (FEV1) um 24,1 ml. Verglichen mit dem nicht-menopausalen Status war der FVC-Verlust in der Perimenopause um 10,2 ml und in der Postmenopause um 12,5 ml pro Jahr erhöht. Der zusätzliche FEV1-Verlust betrug 3,8 bzw. 5,2 ml pro Jahr. Laut den Studienautoren um Kai Triebner von der Universität Bergen entsprechen die Einbußen bei der FEV1 der Wirkung von zwei Packungsjahren, die bei der FVC sogar dem Effekt von zehn Packungsjahren.

Der über das altersübliche Maß hinausgehende Verlust der Lungenfunktion in der Peri- und Postmenopause war unabhängig von Rauchverhalten und BMI. Bei dicken Frauen fiel er jedoch etwas geringer aus als bei dünnen. Bei Raucherinnen war der Effekt sogar verstärkt. Wurde berücksichtigt, dass die Frauen im Laufe der Jahre etwas schrumpften (um 0,23 mm / Jahr), schwächte sich der Zusammenhang zwischen Menopause und Abnahme der Lungenfunktion ab. Der zusätzliche Verlust bei der FVC lag dann noch bei 7,7 ml pro Jahr in der Peri- und 9,0 ml pro Jahr in der Postmenopause. Die Unterschiede bei der FEV1 (–2,1 und –2,6 ml pro Jahr) waren dann nicht mehr signifikant.

"Der beschleunigte Verlust der Lungenfunktion zur Zeit der Menopause erklärt sich also teilweise durch eine Osteoporose", schreiben Triebner und Kollegen. Weil Osteoporose die Höhe der Brustwirbel reduziert, könnte sie die Ausdehnung des Brustkorbs bei der Einatmung behindern und das Zwerchfell in eine suboptimale Position bringen.

Darüber hinaus vermuten die Studienautoren einen direkten Zusammenhang zwischen hormonellen Veränderungen und Lungenfunktion. "Niedrige Estradiolspiegel sind mit einer vermehrten systemischen und pulmonalen Entzündung verbunden." Entzündliche Prozesse wiederum würden mit niedrigeren FVC- und FEV1-Werten einhergehen.

Triebner und Kollegen halten es für wichtig, "dass Ärzten bewusst ist, dass sich die respiratorische Gesundheit mit der Menopause häufig verschlechtert". Da die FVC stärker als die FEV1 von dem Menopausen- abhängigen Rückgang betroffen ist, liege die Ursache dafür offenbar weniger in einer Obstruktion als in einer verminderten Lungenentfaltung. (bs)

Kommentare
Wolfgang P. Bayerl 14.01.201720:53 Uhr

Das sieht man mal wieder

welches (medizinische) Glück die Frauen mit ihrem Östrogen haben.
Ich habe bei manchen den Verdacht, dass sie das gar nicht zu schätzen wissen.
Man muss deshalb mehr international für die Männergesundheit tun,
damit die nicht so früh sterben.

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