Jemen
Menschenrechtler beklagen Diskriminierung von Aids-Patienten
SANAA. Aids-Kranken wird im jemenitischen Gesundheitswesen nach Angaben von Menschenrechtlern systematisch die Behandlung verweigert.
Das teilte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) in einem am Montag veröffentlichten Bericht mit.
Demnach würden staatliche wie private Krankenhäuser in dem arabischen Land Patienten ablehnen, die das HI-Virus in sich tragen. "Kranke Menschen aus einem Krankenhaus zu schmeißen, weil sie HIV haben, ist nicht nur diskriminierend - es ist grausam", sagte Nadim Houry, der Nahostleiter von HRW.
Der Bericht fußt auf Gesprächen mit Patienten und Mitarbeitern des jemenitischen Gesundheitswesens. In einem offenen Brief an den Gesundheitsminister des Landes prangerte HRW die Missstände an.
Die Menschenrechtsorganisation fordert die Umsetzung eines 2009 verabschiedeten Gesetzes, das Aids-Patienten kostenlose Behandlungen zusagt und sie vor Diskriminierung schützt.
Nach Angaben der Vereinten Nationen lebten 2013 im Jemen rund 6000 mit dem HI-Virus infizierte Menschen. (dpa)