Kommentar – Filmkritik
Mythen und Fakten
Heute startet der Dokumentarfilm "Eingeimpft". Und schon jetzt erregt der Film so sehr die Gemüter, dass er neugierig macht. Streitpunkt: Bietet der Film von Regisseur David Sieveking Impfgegnern ein Forum?
Dieser Auffassung ist Klaus Cichutek, beim Paul-Ehrlich-Institut zuständig für die Impfstoffe. Seine Kritik: "Dieser Film verbreitet zahlreiche Fehlinformationen und wiederholt Mythen, die wissenschaftlich längst widerlegt sind." Dagegen verwahrt sich der Regisseur und kontert mit der fragwürdigen "Aluminium-Theorie". Das geht so weiter. Zurück bleiben verunsicherte Menschen, die sich den Film anschauen werden und seriöse Informationen erwartet hatten.
Dennoch: Man muss das aushalten, wenn man dem Hype um vermeintliche neue Fakten etwas entgegensetzen will. Auch für schlechte Filme gibt es kein Kino-Verbot. Jeder sollte nur wissen, auf was er sich einlässt. Es geht nicht um Meinungen, sondern um Evidenz. Damit trifft die Erfurter Psychologin Cornelia Betsch voll ins Schwarze!
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