Klee-Preis
Neue Methode zur Lokalisierung von Arrhythmien
FRANKFURT / MAIN. Die von Dr.-Ing. Danila Potyagaylo entwickelte Methode des "Electrocardiographic Imaging" soll es ermöglichen, aus einer Aufnahme der gesamten elektrischen Potenzialverteilung auf dem Oberkörper eines Patienten Bilder der elektrischen Vorgänge auf dem Herzen zu rekonstruieren. Für diese Arbeit, in der neue Algorithmen zur Lokalisierung von ventrikulären Extrasystolen vorgestellt werden und die Potyagaylo am Institut für Biomedizinische Technik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) anfertigte, hat ihn die Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE (VDE|DGBMT) und die Stiftung Familie Klee jetzt mit dem Klee-Preis 2017 ausgezeichnet. Das EKG sagt bekannterweise nur wenig darüber aus, wo im Herzen die Ursache für eine Herzrhythmusstörung liegt, erinnert der VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) in seiner Mitteilung zur Preisvergabe. Für Therapiemaßnahmen wie die RF-Ablation (Radiofrequenzablation) sei es aber wichtig, den Ort der "falschen Signale" im Herzen zu kennen. Potyagaylo hat das Thema ins Zentrum seiner Dissertation "Non-invasive Electrocardiographic Imaging of Ventricular Activities" gestellt.
Der zweite Preis wurde in diesem Jahr zweimal vergeben: an Dr.-Ing. Tobias Oesterlein für seine Dissertation "Multichannel Analysis of Intracardiac Electrograms" am KIT und an Dipl.-Ing. Frederick Pothof für seine Dissertation "Chronic neural probe for simultaneous recording of single-unit, multi-unit, and local field potential activity from multiple brain sites" am Institut für Mikrosystemtechnik IMTEK an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Gemeinsam mit der Stiftung Familie Klee vergibt die VDE|DGBMT jährlich den mit 5000 Euro dotierten Preis an Autoren wissenschaftlicher Arbeiten mit den Schwerpunkten Biomedizinische Technik als interdisziplinäres Fach, ingenieurwissenschaftliche Lösungen aktueller klinischer Probleme sowie naturwissenschaftliche Beiträge für Diagnostik oder Therapie.(eb)