Thromboembolie

Neuer Ansatz zur Bildgebung von Gerinnseln

Deutsche Forscher haben ein Molekül entwickelt, mithilfe dessen kleine Thromben in der Bildgebung besser dargestellt werden sollen.

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BERLIN. Um mögliche Blutgerinnsel zu diagnostizieren, greifen Mediziner ja je nach vermutetem Sitz des Thrombus zu verschiedenen diagnostischen Methoden: Bei Verdacht auf eine tiefe Venenthrombose wird gewöhnlich Ultraschall genutzt, bei einer pulmonalen Thromboembolie gilt die Computertomografie als Goldstandard.

Ein Forscherteam um Jessica Lohrke, Bayer AG, Berlin, hat nun einen Ansatz entwickelt, mit dem sich Thromben auch unabhängig vom Ort des Auftretens mithilfe einer einzigen diagnostischen Methode – der Positronenemissionstomografie (PET) – darstellen lassen sollen (J Nucl Med. 2017; 58(7):1094-99). Das Konzept basiert auf einem radioaktiv markierten Molekül (Tracer), das an das Glykoprotein IIb/IIIa bindet. Dieses ist direkt an der Thrombozytenaggregation beteiligt und dient bereits als therapeutisches Target für Glykoprotein-2b/3a-Hemmer wie Abciximab und Tirofiban.

Im Tiermodell hätten mithilfe des neuen Tracers 18F-GP1 verschiedene Thromben, Emboli und Gefäßschäden in der PET-Bildgebung dargestellt werden können, so die Forscher. Der Tracer binde mit hoher Spezifität an den GPIIb/IIIa-Rezeptor und erlaube eine gute Abgrenzung von Thrombus und Hintergrundgewebe. Zudem sei die Wirksamkeit des Tracers nicht durch Heparin oder Acetylsalicylsäure beeinträchtigt worden. 18F-GP1 werde aktuell bereits in einer ersten Studie am Menschen untersucht. (mmb)

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