Wetter, Wochentage und Migräne

Offenbar kein Zusammenhang zwischen Wetter und Migräne

Lösen Wetterveränderungen Migräneanfälle aus? Die Antwort vieler Patienten lautet eindeutig ja. Forscher kommen aber zu einem anderen Ergebnis.

Veröffentlicht:
Sind Wetterumschwünge und Wochenenden Versursacher von Migräneattacken?

Sind Wetterumschwünge und Wochenenden Versursacher von Migräneattacken?

© Konstantin Yuganov / Fotolia

MANNHEIM. Viele Migränepatienten machen das Wetter für ihre quälenden Kopfschmerzen verantwortlich, vor allem plötzliche Wetteränderungen. Erste Projektergebnisse des "Migräne Radars", die aktuell auf dem Deutschen Schmerzkongress in Mannheim vorgestellt wurden, scheinen diese landläufige Annahme jedoch zu wiederlegen: Nur bei etwa vier Prozent der Patienten hätten Wetteränderungen als Trigger der Anfälle signifikant nachgewiesen werden können.

Als Grundlage für die Datenauswertungen dienten 60.000 Migräneanfälle von 6000 Patienten. Durchgeführt wird das Projekt vom Institut für Informationssysteme der Hochschule Hof.

Für die Auswertung wurden – für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer mit zehn oder mehr gemeldeten Anfällen – Änderungen der Temperatur, des Luftdrucks und der Luftfeuchtigkeit an den Tagen vor den Migräneanfällen betrachtet, insgesamt ergaben sich so 15 untersuchte Einflussfaktoren pro Teilnehmer.

Was hat es mit der "Wochenend-Migräne" auf sich?

Die unter Medizinern häufig als "Wochenend-Migräne" bezeichnete Form, bei dem eine Häufung der Anfälle gerade am Wochenende auftritt, ist während der Untersuchung nicht signifikant häufiger aufgetreten als Migräne-Anfälle an anderen Wochentagen. Jedoch neigten 20 Prozent aller Patienten dazu, jeweils an bestimmten Tagen verstärkt Migräne-Anfälle zu bekommen, wie beispielsweise von Mittwoch zu Donnerstag. Jene individuelle Regelmäßigkeit im Auftreten der Anfälle sei insbesondere bei voll- oder teilzeitbeschäftigten Patienten zu beobachten. Die MiRa Projektgruppe folgert daraus, dass insbesondere die physische und psychische Belastung innerhalb einer Arbeitswoche einen wesentlichen Auslöser von Migräneanfällen darstellt. (eb)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Meist Frauen betroffen

Standard-Therapie reicht bei Clusterkopfschmerz oft nicht

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Koalitionsvertrag im Pädiatrie-Check: „Man zeigte sich stets bemüht“

Lesetipps
Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?