Op bei Divertikulitis geht oft minimal-invasiv

HAMBURG (grue). Bei Patienten mit komplizierter Divertikulitis wird der erkrankte Darmteil entfernt, meist das Sigma. Das wird heute häufig laparoskopisch gemacht.

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Die laparoskopische Sigmaresektion ist inzwischen in großen Kliniken der Standard-Eingriff bei rezidivierender oder komplizierter Divertikulitis. Darauf wies Professor Ferdinand Köckerling aus Hannover bei einer Fortbildung im Israelitischen Krankenhaus in Hamburg hin.

Bei der minimal-invasiven Op werden zunächst Verklebungen mit dem Ultraschalldissektor gelöst, dann der mit Divertikeln besetzte Darmabschnitt abgebunden und über einen kleinen Bauchhöhlenschnitt entfernt. Die gesunden Darmteile werden transanal mithilfe eines Klammergerätes durch zirkuläre Anastomose verbunden.

"Für Patienten mit unkomplizierter Divertikulitis oder Stenosen ist der Eingriff sicher und schonend", sagte Köckerling. Der Chirurg kann das mit einer Datenanalyse belegen: Von 304 laparoskopisch operierten Patienten hatten 84 Prozent keinerlei postoperative Komplikationen. In einer Multicenterstudie war das Operationsergebnis allerdings auch von der Erfahrung des Chirurgen abhängig - der minimal-invasive Eingriff erfordert viel Fingerspitzengefühl.

"In großen Kliniken ist die laparoskopische Sigmaresektion aber bereits Standard", so Köckerling bei der Veranstaltung, zu der die Falk Foundation eingeladen hatte. Die Rate an Anastomosen-Insuffizienzen betrage weniger als drei Prozent und sei damit geringer als nach Karzinom-Operationen.

Der Chirurg wies darauf hin, dass Patienten mit perforierenden oder massiv blutenden Divertikeln nach wie vor als Notfall konventionell operiert werden. Hat sich dagegen ein Abszess gebildet, kann dieser zunächst laparoskopisch ausgeräumt werden, um danach einen elektiven und ebenfalls minimal-invasiven Eingriff vornehmen zu können. Ob und wann eine Operation nötig ist, hängt nicht von der Zahl der akuten Schübe ab. Entscheidend sei vielmehr, wie stark die Darmwand geschädigt ist.

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