Untersuchung mit Fibroscan
Option auch bei Kindern
HEIDELBERG. Die Elastographie der Leber mit dem Gerät "Fibroscan", das ja mit Druckwellen und Ultraschall arbeitet, eignet sich auch bei Kindern gut zur Verlaufskontrolle chronischer Lebererkrankungen und kann ihnen Leber-Biopsien ersparen. Das hat ein Projekt am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Heidelberg ergeben, teilt das Uniklinikum Heidelberg mit.
Ärzte hatten im Rahmen eines fünfjährigen Projektes, neben Erstellung von Normwerten im Kindesalter, die Ergebnisse aus 80 Leberbiopsien bei Kindern mit den Daten, die "Fibroscan" lieferte, verglichen. Die Elastographie finde bei Erwachsenen mit Leberschäden ja bereits routinemäßig Anwendung, erinnert das Uniklinikum in seiner Mitteilung.
Das Verfahren sei nun am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg in die Regelversorgung chronisch leberkranker Kinder übernommen worden. Die Dietmar Hopp Stiftung habe 2009 die Anschaffung des Diagnosegeräts mit einer Spende in Höhe von 100.000 Euro möglich gemacht und die Durchführung des Projekts gefördert.
Die Heidelberger Studie, die nach Angaben des Uniklinikums bisher größte Untersuchung der Elastographie bei Kindern, zeige aber auch die Grenzen des Verfahrens: So lassen sich damit geringe Veränderungen des Lebergewebes nicht erkennen, erst eine fortgeschrittene Fibrose führt zum Anstieg der Messwerte. Die Elastographie mit dem "Fibroscan" eignet sich daher zur Kontrolle, ob der Zustand der Leber stabil bleibt oder sich weiter verschlechtert. "Für eine genaue Diagnose sind Biopsien weiterhin unverzichtbar.
Aber wir können mit Hilfe der Elastographie entscheiden, wie dringend die Biopsie ist, und bei unveränderten Werten erst noch abwarten", wird Dr. Ulrike Teufel von der Heidelberger Klinik Kinderheilkunde I in der Mitteilung zitiert. "Das gilt auch für Patienten mit bekannten Lebererkrankungen, die sich neu an unserer Klinik vorstellen: Sind ihre Werte bei der Elastographie normal, müssen wir vorerst keine Gewebeprobe entnehmen." (eb)