Plädoyer für Therapie mit Coxiben bei Arthrose-Patienten

FRANKFURT AM MAIN (bib). Bei aktivierter Arthrose und akuten Schüben entzündlicher Gelenkerkrankungen sind nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) die Mittel der Wahl. Denn sie kombinieren eine analgetische und antiphlogistische Wirkung.

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Um Risiken, vor allem an Magen und Darm, aber auch an Herz und Kreislauf zu vermeiden, sollte die Behandlung so kurz wie nötig und mit der niedrigsten wirksamen Dosis erfolgen. Mitunter sind selektive Hemmer der Cyclooxygenase (COX)-2 traditionellen NSAR (tNSAR) vorzuziehen. Diese Ansicht vertrat Dr. Wolfgang Bolten aus Wiesbaden beim Deutschen Schmerztag in Frankfurt am Main.

Das schlechte Image, das COX-2-Hemmern seit der Marktrücknahme von Rofecoxib anhaftet, hält er für überzogen: "Es hat nichts mit der Selektivität zu tun, ob ein Patient einen Myokardinfarkt bekommt", so der Rheumatologe bei einem von MSD unterstützten Mittagsgespräch.

    Auch unterer GI-Trakt ist geschützt.
   

Studien zufolge sei anzunehmen, daß tNSAR ebenso in geringem Ausmaß schwere kardiovaskuläre Ereignisse begünstigten. Das Risiko steige mit der Therapiedauer.

Gastrointestinale Komplikationen können hingegen von Beginn an auftreten. "Durch die Verwendung eines Coxibs anstelle von tNSAR läßt sich die Komplikationsrate am oberen und unteren Gastrointestinaltrakt um durchschnittlich mehr als 50 Prozent verringern", so der Rheumatologe.

Patienten mit Ulkusanamnese oder einer schweren Allgemeinerkrankung, Patienten über 65 Jahre und solche, die Glukokortikoide oder Gerinnungshemmer einnehmen, bekommen von ihm grundsätzlich ein Coxib, etwa Etoricoxib (Arcoxia®).

Die Kombination von tNSAR und Protonenpumpeninhibitor (PPI) bringe wenig. Das bewirke zwar eine 50prozentige Reduktion gastrointestinaler Komplikationen - allerdings nur am oberen Gastrointestinal-Trakt. Auf den unteren GI-Trakt, wo Magensäure keine Bedeutung hat, haben PPI keinen Einfluß. Dort treten aber 40 Prozent der Komplikationen durch tNSAR auf, so Bolten.

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