Plage in Peru durch T-rex-Blutegel

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LIMA (dpa). In Peru werden Menschen von einem bisher unbekannten riesigen Blutegel geplagt, der sich durch besonders große Zähne auszeichnet. So sei einem sechsjährigen Jungen ein 25 Millimeter langer Egel aus dem rechten Nasenloch gezogen worden, und ein Arzt entfernte einem Mädchen ein 70 Millimeter langes Exemplar aus der Nase. Den Blutsauger tauften die Wissenschaftler sinnigerweise "Tyrannobdella rex" - in Anlehnung an den bekannten Saurier (PLoS One 5/4, 2010, e10057).

Die in Europa bekannten Blutegel saugen sich meist außen an Säugetieren fest, um dann die Haut mit Hilfe eines Schmerzmittels in ihrem Speichel schmerzfrei aufzubeißen. Mit ihren Zähnen durchdringen sie selbst Rinderfell in wenigen Sekunden. Ein Egel kann bis zum Fünffachen seines Körpergewichts an Blut aufsaugen. Danach fällt er normalerweise ab.

Tyrannobdella rex jedoch befalle vor allem den Nasen-Rachenraum von Menschen, schreiben die Wissenschaftler um Mark E. Siddall vom Amerikanischen Naturkundemuseum in New York. Er gehöre damit zu einem Stamm von Blutegeln, die sich auf die Schleimhäute von Säugetieren spezialisiert haben und durch die Körperöffnungen eindringen. Besonders häufig griffen sie die Nase an, aber es seien auch viele Fälle bekannt, in denen ähnliche Würmer ins Auge, die Scheide, die Harnröhre oder den Mastdarm eingedrungen seien.

Die neue Blutegelart begründet innerhalb dieses Stamms auch eine neue biologische Gattung. Anders als alle anderen bisher beschriebenen Blutegel besitzt Tyrannobdella rex nur einen einzigen Kiefer mit sehr großen Zähnen.

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