Impflücken in Schulen
Projekt in Görlitz stößt auf immer weniger Interesse
GÖRLITZ. Seit 2013 werden jährlich im Landkreis Görlitz die Impfpässe von Kindern der 6. Klassenstufen sowie ihren Lehrern kontrolliert. Vergangenes Jahr nahmen dort 36 Schulen mit 1949 Sechstklässlern und 1318 Lehrern teil, berichtet das dortige Gesundheitsamt (Epi Bull 2017; 28: 251).
Bei der Aktion hätten etwa 40 Prozent der Schüler dieser Schulen (785) und fünf Prozent der Lehrer (65) ihre Impfpässe zur Auswertung abgegeben. Insgesamt sei das Interesse an der Aktion über die Jahre zurückgegangen, so das Amt.
So beteiligten sich vor vier Jahren noch 44 Schulen. Von den angesprochenen Lehrern habe sich 2013 noch jeder Vierte beteiligt; 2016 war es nur noch jeder Zwanzigste. Lehrer würden daher künftig nicht mehr in die Auswertung einbezogen, so das Amt, auch weil immer weniger seiner Mitarbeiter sich beteiligten.
Ergebnisse: 68 Prozent der Schüler seien ausreichend gegen Pertussis geschützt gewesen, bei Masern waren es 93 Prozent. 276 Schüler und Lehrer erhielten daraufhin für Pertussis und 57 für Masern einen Rücklaufbogen mit der Anmerkung "unvollständiger nicht altersgerechter Impfschutz".
Lücken beim Pertussis-Schutz wurden bei jedem sechsten Schüler und jedem zweiten Lehrer vervollständigt und dies, wie gefordert, dem Amt gemeldet. Die geringe Rücklaufquote sei auch damit zu erklären, dass auf den Bögen die Kontaktdaten des Amtes gefehlt hätten. Fehlender Masernschutz sei bei drei Schülern und vier Lehrern vervollständigt worden. (eis)