Frankreich

Salmonellen-Krise – 25 weitere Fälle seit 2006

Veröffentlicht:

PARIS. In der Krise um Salmonellen in einer französischen Babymilchpulver-Fabrik haben Experten einen Zusammenhang mit weiteren Fällen aus den vorherigen Jahren festgestellt. In der Zeit von 2006 bis 2016 waren 25 Säuglinge an Salmonellose erkrankt, wie das Pariser Pasteur-Institut am Donnerstag bekanntgab.

Die Krankheitserreger gehörten zum selben Bakterienstamm, der im vergangenen Jahr in einem Werk des Molkereiriesen Lactalis festgestellt wurde und der auch schon 2005 für eine Häufung von Krankheitsfällen verantwortlich war.

Bakterien blieben über Jahre in der Fabrik

"Mikrobiologisch gesprochen gibt es keine Zweifel", sagte Simon Le Hello vom nationalen Salmonellen-Referenzzentrum des Instituts am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Er bezeichnete es als wahrscheinlichste und logischste Erklärung, dass die Bakterien über Jahre in der Fabrik im nordwestfranzösischen Craon blieben.

 Es sei aber nicht überprüft worden, ob die Kinder der 25 neu zugeordneten Fälle zuvor Produkte von dort zu sich genommen hatten.

12 Millionen Dosen zurückgerufen

Die Salmonellen-Verunreinigung war im Dezember bekanntgeworden, Lactalis rief in mehreren Schritten mehr als 12 Millionen Dosen in 83 Ländern zurück. In Frankreich waren laut den Gesundheitsbehörden im vergangenen Jahr 38 Säuglinge an Salmonellose erkrankt, die auf den denselben Bakterienstamm zurückgeführt wurde.

Nachdem sich herausgestellt hatte, dass es zwischen den Epidemien von 2005 und 2017 einen Zusammenhang gibt, suchten Experten des Institut Pasteur nach möglichen Krankheitsfällen in der Zeit dazwischen.

Lactalis-Chef Emmanuel Besnier sagte der Wirtschaftszeitung "Les Echos" in einem am Mittwochabend veröffentlichten Interview, dass die Firma nicht ausschließen könne, dass Babys zwischen 2005 und 2017 kontaminierte Milch zu sich genommen haben. Lactalis hatte die Fabrik erst nach 2005 übernommen.

In Deutschland vertreibt der Hersteller keine Babynahrung. (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung