Kommentar – Kommentar
Sargnagel im Mundwinkel
Es sind und bleiben herkömmliche Tabakzigaretten, die den wichtigsten vermeidbaren Risikofaktor für chronische, nicht übertragbare Krankheiten darstellen. Keine andere Substanz macht in Deutschland mehr Menschen abhängig als das enthaltene Nikotin, jeder siebte Todesfall im Land lässt sich auf die Folgen des Rauchens zurückführen.
Rauchen tötet, rufen dem Konsumenten mittlerweile sogar die Zigarettenschachteln entgegen. Und doch: Mit 16,3 Millionen Rauchern liegt Deutschland weltweit auf Platz neun der Länder mit den meisten Rauchern. Und auch unter Jugendlichen sind Zigaretten beliebt. Zwar nimmt der Trend seit Jahren ab, doch nichtsdestotrotz rauchen dem Statistischen Bundesamt zufolge 13,6 Prozent der 15- bis 20-Jährigen und 30,6 Prozent der 20- bis 25-Jährigen täglich oder gelegentlich.
Im Lichte dieser Zahlen erscheint es verwunderlich, dass die E-Zigarette per Gateway-Hypothese zur neuen Gefährdung der deutschen Jugend stilisiert wird. Schließlich gibt es deutlich weniger minderjährige Dampfer als Raucher. Bis verlässliche Daten von Langzeitstudien zur Gesundheitsgefährdung vorliegen, erscheint es daher am dringlichsten für den Jugendschutz, die Prävention von herkömmlichem Tabakrauchen voranzubringen.
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