Bundesinstitut für Risikobewertung

Schäden durch Nanopartikel aus der Endoprothese?

Beim endoprothetischen Gelenkersatz können kleinste Metallpartikel aus den Implantaten offenbar zu Gewebeschäden führen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) fordert, hierauf mehr Augenmerk zu legen.

Veröffentlicht:
Implantatsicherheit: Forscher fanden bei einem Patienten viele Metall-Partikelchen in der Gewebeumgebung der Hüftendoprothese.

Implantatsicherheit: Forscher fanden bei einem Patienten viele Metall-Partikelchen in der Gewebeumgebung der Hüftendoprothese.

© psdesign1 / stockadobe.com

BERLIN. Eine Forschungsgruppe unter Beteiligung von Wissenschaftlern des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hat am Beispiel eines tantalhaltigen Hüftgelenks untersucht, welche Teilchen aus der Endoprothese sich im Gewebe nachweisen lassen und welche Folgen sie haben. Für ihre Studie wurde die Arbeitsgruppe nun von der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik und der Stiftung Endoprothetik ausgezeichnet, wie das BfR mitteilt. Die Ergebnisse trügen zu einem verbesserten Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Implantat, Verschleiß- und Korrosionsprodukten und lebendem menschlichen Gewebe bei, um Endoprothesen und damit den gesundheitlichen Verbraucherschutz weiter zu verbessern, so die Begründung der Jury.

Im Fokus der Studie (dx.doi.org/10.1016/j.nano.2017.08.004) stand der Fall eines Patienten, dessen künstliches Hüftgelenk wegen Komplikationen wieder entfernt werden musste. Histologische Untersuchungen bestätigten daraufhin ein Spektrum von nekrotischen Veränderungen in den periprothetischen Geweben. Die Wissenschaftler konnten dann in dem Gewebe verschiedene Metalle – neben Tantal auch Kobalt, Titan, Chrom, Vanadium, Molybdän und Aluminium – und Legierungen nachweisen. Viele Partikel lagen im Nanogrößenbereich.

Aus Sicht der beteiligten Wissenschaftler sollten aufgrund dieses Befundes die Wechselwirkungen zwischen Implantaten und ihren Verschleiß- und Korrosionsprodukten mit dem menschlichen Gewebe, bzw stärker beachtet und überwacht werden, um die Sicherheit von Implantaten zu verbessern. (run)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Häufig ein Zufallsbefund

So lässt sich eine CPPD-Arthritis erkennen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Fallbericht

Schäden an der Netzhaut nach dem Haarefärben

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Lesetipps
Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?