Empfehlung der DEGUM
Schilddrüsenknoten: Ultraschall-Elastographie optimiert Diagnostik
Schilddrüsenknoten bei Kindern operieren? Die Ultraschall-Elastographie schafft laut DEGUM rasch Klarheit und hilft, unnötige Feinnadelpunktionen und Operationen zu vermeiden.
Veröffentlicht:Stuttgart. Etwa 55.000 Kinder bis 15 Jahre haben in Deutschland Schilddrüsenknoten. Daher stellt sich häufig die Frage: Ist der Knoten gut- oder bösartig? Was ist zu tun? Nach den üblichen ersten Untersuchungen – also dem Tastbefund, einer Ultraschalldiagnostik sowie nach der Bestimmung der Schilddrüsenwerte (TSH, fT3, fT4) und der Tumormarker Calcitonin – empfehlen Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) den Einsatz der Ultraschall-Elastographie.
Mit dieser Methode könne rasch und mit hoher Sicherheit geklärt werden, ob punktiert oder operiert werden muss, teilt die DEGUM mit. Außerdem: Die Elastographie sei im Gegensatz zur Szintigraphie komplett strahlenfrei und im Vergleich zur Feinnadelpunktion schmerzfrei.
Genauere Eingrenzung von Knoten möglich
Ein weiterer Vorteil der Elastographie: Auch wenn die Elastographie die Feinnadelpunktion nicht ersetzt, so ist laut DEGUM mittels Elastographie eine deutlich bessere und genauere Eingrenzung von Knoten für die weitere Diagnostik möglich. Sie helfe, unnötige Feinnadelpunktionen oder auch Operationen zu vermeiden.
„Bei der Punktion kann es zudem passieren, dass die Gewebeprobe im schlimmsten Fall aus Knoten-Arealen stanzt, die noch gutartig sind, während direkt daneben bereits krankhaft verändertes Gewebe wuchert. Die Sono-Elastographie hingegen liefert ein exaktes Ergebnis“, wird DEGUM-Experte Professor Tilman Rohrer von der Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie am Universitätsklinikum des Saarlandes, in der Mitteilung zitiert.
Doch wie funktioniert die Sono-Elastographie? Und warum ermöglicht sie so genaue Ergebnisse bei der Diagnostik von Schilddrüsenknoten? „Der behandelte Arzt übt mit dem Ultraschallkopf einen sanften Druck auf die Schilddrüse aus, so dass die Verformbarkeit des Knotens genau entdeckt und durch ein spezielles Computerprogramm vermessen wird“, erläutert Professor Jörg Bojunga, Leiter des Schwerpunktes Endokrinologie und Diabetologie des Universitätsklinikums Frankfurt.
„Das ganze Areal wird dann plakativ farblich am Bildschirm dargestellt. Wenn sich vorwiegend Grünanteile zeigen, liegt ein weicher Knoten vor, der in etwa 97 bis 99 Prozent der Fälle gutartig ist. Ein Großteil der Schilddrüsenknoten entpuppt sich glücklicherweise als gutartig und muss demzufolge weder punktiert noch operiert werden.“ (eb/ikr)