Forschung

Schlank trotz reichlich Kalorien - das geht

Entzündungsprozesse im Fettgewebe fördern Adipositas und werden von einem Enzym getriggert. Wird es gezielt ausgeschaltet, nehmen Mäuse im Tierversuch trotz kalorienreicher Ernährung nicht zu.

Veröffentlicht:

HEIDELBERG. Es mehren sich die Hinweise, dass Adipositas und die Folgen wie metabolisches Syndrom oder Typ-2-Diabetes durch chronisch-entzündliche Prozesse mit gehäuften Immun- und Entzündungszellen im Fettgewebe begünstigt werden.

Forscher um Professor Hans-Reimer Rodewald vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) haben nun bei Mäusen ein Enzym identifiziert, das bei der Entstehung von Adipositas und den damit verbundenen Stoffwechselentgleisungen wie Typ-2-Diabetes beteiligt ist (Cell Metabolism 2015, online 5. Mai).

Wurde das Enzym ausgeschaltet, so nahmen die Tiere trotz kalorienreicher Ernährung nicht zu und entwickelten keinen Diabetes, heißt es in einer Mitteilung des DKFZ. Bislang gibt es jedoch erst wenige Hinweise darauf, dass der Mechanismus auch beim Menschen eine Rolle spielt.

Das Enzym Kit gehört zur großen Familie der Rezeptor-Tyrosinkinasen, die bereits heute das Ziel hochspezifischer Hemmstoffe sind. Es ist unter anderem an der Entwicklung von Blut- und Immunzellen sowie auch von Stammzellen beteiligt.

"Jetzt kennen wir das Schlüsselmolekül für die krankhafte Entwicklung, müssen aber noch herausfinden, welche der vielen verschiedenen Zellarten des Immunsystems tatsächlich beteiligt sind", sagt Rodewald. (eb)

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Kommentare
Dr. Wolfgang P. Bayerl 16.06.201520:11 Uhr

nein das geht nicht!!! bitte kein Entschuldigung für zu viel "Kalorien".

Ich will es mal mit dem Beispiel "Kreislauf" verdeutlichen:
Der kreislauftrainierte Sportler schafft Spitzenleistung mit Blutdruckwerten bis über 200mmHg und auch einem Puls von deutlich über 200/min. (Ruderer).
Allerdings erkennt man den Trainigszustand auch an der schnellen Erhohlungszeit (2min) und dem NIEDRIGEN Ruhepuls. Der Langstreckenläufer reduziert sogar seine Körpertemperatur in Ruhe.
Analog ist die Leistungsfähigkeit des "Stoffwechsels" auf "Ruhephasen" angewiesen, nachts um 2 Uhr ist auch der Blutzuckerspiegel am niedrigsten.
AUßER beim Übergewichtigen der auch nachts durchbrennen muss und schwitzt.
Es geht kein Weg daran vorbei, dass der Normalgewichtige einen NIEDRIGEREN Ruhestoffwechsel hat mit entsprechenden Belastungsreserven bei körperlicher Anstrengung.
Einen auf dem letzten Loch pfeifenden Stoffwechsel OHNE Belastungsreserve noch weiter anzukurbeln, ist also FALSCH. Die Erfahrung hat man doch schon mit mit der pharmakologischen Hyperthyreosetherapie für Adipositas gemacht, die deshalb verboten wurde.
An "weniger Kalorienzufuhr" geht kein Weg vorbei!
(Spart doch auch Geld?)

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