Bei Kindern
Tägliches Frühstück als Diabetes-Prophylaxe
Grundschüler profitieren vom regelmäßigen Frühstück: Im Vergleich zu Kindern ohne Frühstück essen sie über den Tag gesehen zwar etwas mehr, haben aber ein günstigeres Risikoprofil für Typ-2-Diabetes.
Veröffentlicht:LONDON. Regelmäßig frühstücken mit möglichst vielen Ballaststoffen ist mit günstigen Werten bei Blutzucker und Insulinresistenz verbunden.
Würden alle Kinder regelmäßig morgens gesund essen, könnte das ein wichtiger Schritt zur langfristigen Prävention von Typ-2-Diabetes sein, meinen britische Forscher um Dr. Angela S. Donin von der St. George’s University in London.
In der Child Heart And health Study in England (CHASE) hat das Team Essgewohnheiten und Blutproben sowie Körpermaße von 4116 Neun- und Zehnjährigen aus 200 Grundschulen analysiert (PLoS Med 2014; 11(9): e1001703).
Die meisten der Kinder frühstückten nach eigenen Angaben regelmäßig (74 Prozent) und nur 6 Prozent „normalerweise nicht“.
Eine ganze Reihe von Messwerten fiel bei den Kindern ohne Frühstück ungünstiger aus, und zwar umso schlechter, je seltener sie morgens aßen.
Nachteile für Nicht-Frühstücker
Bereinigt um mögliche Einflüsse von Übergewicht und Adipositas ergaben sich deutliche Nachteile für die Nicht-Frühstücker bei Insulinresistenz, Nüchternblutzucker und HbA1c-Wert.
Auch die Harnsäurespiegel – als Kennwert für die Nierenfunktion – waren im Vergleich erhöht.
Nicht-Frühstücker hatten zudem mehr Fettmasse als Kinder mit regelmäßigem Frühstück, obwohl sie über den Tag verteilt im Vergleich weniger aßen und alle Kinder etwa gleich viel Sport trieben.
So nahmen die Nicht-Frühstücker durchschnittlich nur 1578 kcal täglich zu sich, im Vergleich zu 1863 kcal bei Kindern mit regelmäßigem Frühstück. Trotzdem hatten die Nicht-Frühstücker im Schnitt einen höheren mit Bioimpedanzanalyse ermittelten Fettmasse-Index.
Ohne Frühstück kommt der Hunger später
Als Ursache wird die Auswahl der Nahrung vermutet. Kinder ohne Morgenmahlzeit griffen öfter zu hochkalorischen und fetten Speisen.
Die Zusammensetzung des Frühstücks wurde nach sechs Kategorien beurteilt: kein Frühstück, ballaststoffreich, ballaststoffarm, auf Brot basierend, auf Süßgebäck basierend sowie eine Kategorie mit verschiedenen Nahrungsmitteln wie Eier, Obst und Joghurt.
Dabei zeigten sich die größten Vorteile für Kinder mit ballaststoffreichem Frühstück; sie schnitten bei Fettmasse-Index und Insulinresistenz besser ab als Kinder der anderen Gruppen und viel besser als Nicht-Frühstücker.
Das Fazit der Forscher: Ließen sich nicht-frühstückende Kinder von regelmäßigen Morgenmahlzeiten überzeugen, könnte der mittlere Nüchterninsulinspiegel in der Gesamtgruppe um vier Prozent sinken.
Und wenn alle Kinder, die jetzt ballaststoffarm frühstücken, mehr Ballaststoffe essen würden, könnte man den Wert sogar um 11 bis 12 Prozent in der Gesamtgruppe senken.
Damit würde man der Insulinresistenz entgegenwirken, einer Hauptursache für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes.