Postmenopause

Testosteron für Frauen mit Libidoverlust

Die Einstellung der Fachgesellschaft zur Hormontherapie bei Frauen hat sich geändert.

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BOCHUM. Eine Testosterontherapie könnte Frauen helfen, die nach den Wechseljahren unter sexueller Lustlosigkeit leiden. Darauf deuten neuere Studien hin, die die bisherige grundsätzliche Ablehnung von Hormonexperten gegen Testosteron bei Frauen lockern.

Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) hält einer Mitteilung zufolge in Übereinstimmung mit der amerikanischen Endocrine Society einen Behandlungsversuch für gerechtfertigt, allerdings nur mit Abwägung von Nutzen und Risiken, engmaschigen Labortests und Kontrollen des Befindens. Vor "Lustpillen" aus dem Internet wird ausdrücklich gewarnt.

Einer der Gründe für die bisherige Ablehnung der Testosterontherapie bei Frauen war das Fehlen einer zuverlässigen Hormonbestimmung im Blut. Inzwischen ist das mit der Tandem-Massenspektrometrie möglich.

Eine exakte Messung sei wichtig, um eine Überdosierung mit Folgen wie Akne, männlicher Behaarung und Herz-Kreislauf-Risiken zu vermeiden. Ein weiterer Grund für die Neuorientierung der Wissenschaftler ist die steigende Bereitschaft unter Medizinern, den Libidoverlust als gesundheitliche Störung anzuerkennen.

Oft gehe die mangelnde Libido mit vermindertem Ansprechen auf erotische Stimuli sowie verminderter körperlicher und psychischer Erregung einher.

Dies berücksichtige der nicht unumstrittene Leitfaden der US Psychiater DSM 5 durch den Begriff "sexual interest arousal disorder", so die Mitteilung.

Vorschläge für einen Behandlungsversuch über drei bis sechs Monate macht die Endocrine Society in einer Praxisleitlinie (J Clin Endocrinol Metab. 2014; 99 (10): 3489-3510).

Da aber in Deutschland kein Präparat speziell für Frauen zur Verfügung stehe, müsse der Arzt individuell entscheiden. (eb)

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