Chikungunya

Totes Kind in Südamerika

Das im Dezember erstmals in der Karibik aufgetretene Virus verbreitet sich jetzt in Südamerika. In Venezuela wurden mehrere Hundert Erkrankungen registriert. Alarm gibt es auch in Peru.

Veröffentlicht:

BOGOTA. In Südamerika wurde erstmals einen Todesfall durch das Chikungunya-Fieber registriert. Ein elf Monate altes Baby in Kolumbien kam an dem von Mücken übertragenen Virus um, erklärten die kolumbianischen Gesundheitsbehörden am Montag, wie die Zeitung "El Tiempo" berichtete.

Das Kleinkind sei bei einem Aufenthalt in Venezuela infiziert worden. In Kolumbien wurden bislang knapp 1900 Fälle von Chikunguya-Fieber gemeldet, die meisten an der Grenze mit Venezuela.

Der Erreger verbreitet sich derzeit rasch in der Region. Rund 700.000 Kolumbianer könnten bis Anfang 2015 erkranken, warnte das kolumbianische Gesundheitsministerium.

In Venezuela wurden bislang 400 Erkrankungen bestätigt, in ihrer Mehrzahl durch lokale Ansteckung. In Peru hat die Regierung 57 Millionen Soles (16 Mio. Euro) bereitgestellt, um der Verbreitung vorzubeugen. Es seien bislang nur drei importierte Fälle von Chikungunya-Fieber verzeichnet worden, erklärte die Gesundheitsministerin Midori de Habich. Peru hat aber eine breite Grenze zu Kolumbien.

Erste Übertragungen der Viren registrierte die WHO in Amerika im vergangenen Dezember. Besonders betroffen ist die Karibik, wo es auch schon mehrere Todesfälle gab.

Insgesamt gab es nach Angaben der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (OPS) in ganz Amerika bis Mitte September rund 10.000 bestätigte Infektionen. Die OPS kommt zudem auf 730.000 Verdachtsfälle. Bislang waren 113 Menschen in der Karibik an der Krankheit gestorben.

Ähnlich wie Dengue-Viren werden Chikungunya-Viren von Aedes-Aegypti-Mücken übertragen. Die Infektionen sind in Asien und Afrika weit verbreitet. Bislang gibt es weder einen Impfstoff dagegen noch eine kausale Therapie. (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Digitaler Impfnachweis

eImpfpass: Warum das gelbe Heft noch nicht ausgedient hat

Studie der Unimedizin Greifswald

Neurologin: Bei Post-COVID-Kopfschmerzen antiinflammatorisch behandeln

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Der gelbe Impfausweis

© © mpix-foto / stock.adobe.com

Digitaler Impfnachweis

eImpfpass: Warum das gelbe Heft noch nicht ausgedient hat

Ein Aquarell des Bundestags

© undrey / stock.adobe.com

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zum Ampel-Aus: Eigenlob und davon in rauen Mengen

Im Schnitt kamen Vertragsarztpraxen im dritten Quartal 2023 auf 60.168 Euro Honorarumsatz aus vertragsärztlicher Tätigkeit.

© PhotographyByMK / stock.adobe.com

Honorarbericht der KBV

Praxen erzielten im dritten Quartal 2023 mehr Umsatz