Training schützt KHK-Patienten auch nach fünf Jahren

HAMBURG (stü). Medikamentös gut eingestellte KHK-Patienten, die zusätzlich regelmäßig Sport treiben, haben weniger Herzinfarkte und Schlaganfälle als Patienten, die zusätzlich zu Therapiebeginn einen Stent implantiert bekommen. Dies zeigen aktuelle Daten einer Studie aus dem Herzzentrum Leipzig.

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"Studien belegen, dass bereits leichte tägliche Aktivitäten wie etwa ein 40-minütiges Walking bei älteren KHK-Patienten die Sterberate reduzieren," berichtete Claudia Walther vom Herzzentrum Leipzig. Denn bei einer stabilen KHK wirke sich der Sport positiv auf Blutdruck, Lipidparameter, Body-Mass-Index, Entzündungsparameter, Glukosetoleranz und Diabetes mellitus aus. Walther und ihre Kollegen vom Herzzentrum Leipzig untersuchen in einer Studie, welche Effekte die regelmäßige Bewegung verglichen mit einer Revaskularisation bei stabilen KHK-Patienten hat.

Langzeit-Erfolg für konservatives Vorgehen bei KHK-Patienten.

Dazu wurden 101 Patienten randomisiert auf zwei Behandlungsgruppen verteilt: Eine Gruppe erhielt eine interventionelle Revaskularisation, die andere Gruppe trainiert seit Studienbeginn täglich 20 bis 30 min auf dem Fahrrad-Ergometer bei 70 Prozent der maximalen Belastung. Alle Studienteilnehmer sind medikamentös optimal eingestellt. Bereits nach zwölf Monaten war die Rate an kardiovaskulären Ereignissen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Revaskularisation oder Hospitalisation wegen Angina pectoris Symptomatik in der Sport-Gruppe mit 12 Prozent geringer im Vergleich zu 30 Prozent in der Stent-Gruppe.

"Die aktuelle Analyse nach nun fünf Jahren zeigt: In der Sportgruppe waren 63 Prozent der Patienten frei von kardiovaskulären Ereignissen, in der Stent-Gruppe waren es nur 40 Prozent," so Walter bei einer Veranstaltung des Unternehmens Pohl Boskamp. Die Kardiologin verwies auch auf die Nationalen Versorgungsleitlinien KHK. Diese empfehlen Betroffenen drei- bis siebenmal wöchentlich ein aerobes Ausdauertraining von 15 bis 60 min Dauer. Das Training sollte im Bereich von 40 bis 60 Prozent der maximalen Leistungsfähigkeit liegen.

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