Trotz COPD fit für den Alltag - mit Lungensport zweimal pro Woche
NEU-ISENBURG (ikr). COPD-Kranke können ihre Fitness nach der Reha erhalten, wenn sie motiviert werden, sich einer ambulanten Lungensportgruppe anzuschließen. Es gibt in Deutschland bereits mehr als 500 Gruppen dieser Art. Die Teilnahme wird von den Krankenkassen bezahlt.

Zum Training in ambulanten Lungensportgruppen gehören auch Übungen mit dem Theraband und dem Gymnastikball.
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Patienten mit COPD, die regelmäßig körperlich aktiv sind, sind im Alltag belastbarer als Untrainierte und haben weniger Exazerbationen. Erfolgreich ist das Training in ambulanten Lungensportgruppen, hat eine Arbeitsgruppe um Dr. Karin Taube von der Atem-Reha GmbH in Hamburg nachgewiesen (Pneumologe 5, 2008, 91).
In ambulanten Lungensportgruppen wird zweimal pro Woche unter Anleitung etwa eine Stunde trainiert. Zum Programm gehören Ausdauer- und Krafttraining, Koordinationsübungen und Atemgymnastik. Bei ärztlicher Verordnung von Rehabilitationssport bezahlen die Kassen die Teilnahme.
In der Studie hatten die Kollegen bei 72 COPD-Kranken die körperliche Belastbarkeit anhand der 6-Minuten-Gehstrecke beurteilt - zu Beginn, am Ende und neun Monate nach Reha-Maßnahmen.
Während der Reha hatte sich die 6-Minuten-Gehstrecke im Durchschnitt deutlich verbessert im Vergleich zu den Ausgangswerten - von im Mittel 454 Meter auf 499 Meter. Neun Monate danach hatte sich die Gehstrecke bei den 54 Pat ienten, die in einer Lungensportgruppe waren, weiter verbessert - von im Mittel 499 Meter auf 526 Meter. Bei den 18 Patienten, die nach der Reha keinen Sport mehr trieben, hatte sich die Gehstrecke hingegen verringert.
Bei den körperlich aktiven Patienten ist nach Angaben von Taube auch neun Monate nach der Reha die Atemnot bei Alltagsaktivitäten deutlich verringert gewesen, bei der Kontrollgruppe sei die Atemnot wieder gestiegen.
Mehr Informationen zu Lungensportgruppen und Neugründungen unter: www.lungensport.org