Kommentar – Grippe-Impfung
Vielfältige Schutz-Optionen
Risikogruppen brauchen jetzt die Influenza-Impfung, damit sich der Schutz bis zum möglichen Beginn der nächsten Grippewelle im Dezember aufgebaut hat. Die Impfung ist wegen der begrenzten Wirksamkeit Patienten häufig schwer zu vermitteln. Aber: Influenza kann besonders bei Schwangeren, alten oder chronisch kranken Patienten sehr schwer verlaufen. Und ein Schutz von 25 bis 50 Prozent ist allemal besser als gar keiner und etwas Besseres gibt es bisher nicht.
Außerdem: Auch wenn Studiendaten dazu fehlen, ist es plausibel, dass Influenza nach der Impfung milder verläuft und dass regelmäßiges Impfen über mehrere Jahre hinweg den Schutz erhöht.
Auch das Angebot spezieller Impfstoffe gilt es zu nutzen. Diese sind etwa bei alten Menschen zu erwägen, bei denen wegen der Immunseneszenz die Wirksamkeit der Standardimpfung eher schlecht ist. So haben der adjuvantierte Impfstoff oder der intrakutane Impfstoff im Vergleich eine bessere Immunogenität. Bei Kindern und Jugendlichen mit Spritzenangst kann der intranasale Impfstoff sinnvoll sein; er wird allerdings nicht mehr präferenziell für Kleinkinder empfohlen. Der Trend geht zu tetravalenten Vakzinen: Sie decken auch den seit einigen Jahren zirkulierenden zweiten Influenza-B-Stamm ab.