Kommentar zur "resistenten" Hypertonie
Vorbild Großbritannien
Beim Europäischen Kardiologenkongress wurden die Ergebnisse der randomisierten PATHWAY-2-Studie vorgestellt.
Bei "resistenter" Hypertonie erreichte ein Großteil der Patienten durch Hinzunahme von Spironolacton den "grünen" Blutdruckbereich.
Das ist relevant für die Praxis, wird Eingang in Leitlinien finden und könnte Auswirkungen auf die Definition der resistenten Hypertonie haben und damit auf Studien, etwa zur renalen Denervierung.
Auch die PATHWAY-3-Studie aus demselben Programm ist unmittelbar praxisrelevant.
Sie zeigte, dass eine Blutdrucksenkung mit Amilorid plus Hydrochlorothiazid in jeweils halber Dosis (5-10mg und 12,5-25mg) effektiver und im Hinblick auf den Zuckerstoffwechsel als auch auf den Kaliumhaushalt sicherer ist als die jeweiligen Einzelsubstanzen in voller Dosierung.
Beide Studien haben Substanzen evaluiert, die seit Jahrzehnten erhältlich sind. Aus alten Bekannten lässt sich noch einiges herausholen. In Deutschland wird oft gefordert, solche Studien gezielt zu fördern.
Das passiert aber nur in Nischenindikationen. Das PATHWAY-Programm zeigt, dass auch bei einer Volkskrankheit Fragen mit neutraler Finanzierung beantwortbar sind. Chapeau für diese Studien! Die Patienten werden es den Briten danken!
Lesen Sie dazu auch: Resistente Hypertonie: Oft hilft doch noch ein Medikament