Wenn’s rot leuchtet, wird nochmal geschnitten

DÜSSELDORF (gwa). Eine neue Methode, mit der die Resektion maligner Gliome effektiver und schonender möglich ist, nutzt die Tatsache, daß Tumorzellen die Aminosäure 5-Aminolävulinsäure (5-ALA) anreichern und in einen fluoreszierenden Farbstoff umwandeln. Dieser leuchtet unter blau-violettem Licht rötlich.

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Die Methode wird an 15 neurochirurgischen Kliniken geprüft. Studienleiter sind Privatdozent Walter Stummer von der Universität Düsseldorf, der die Methode entwickelt hat, sowie Professor Hans-Jürgen Reulen von der LMU München. Bislang wurden etwa 370 Patienten behandelt.

Drei Stunden vor der Op trinken die Patienten 20 mg 5-ALA pro Kilogramm Körpergewicht in 40 ml Wasser. Die Flüssigkeit ist farblos und schmeckt säuerlich. Die auch natürlicherweise im Körper vorkommende Aminosäure wird rasch resorbiert und in den Tumorzellen zu fluoreszierendem Protoporphyrin IX umgebaut, wie Stummer zur "Ärzte Zeitung" sagte. Unter blau-violettem Licht können dann nach der Resektion eventuell verbliebene Tumorreste erkannt werden.

Erste Zwischenergebnisse der von dem Unternehmen Medac finanzierten Studie werden Anfang März erwartet. "Eines kann man aber jetzt schon sagen: 5-ALA wird gut vertragen, die Sicherheit ist also gewährleistet," so Stummer. Mit 30 Prozent gehören maligne Gliome zu den häufigsten Hirntumoren.

Weitere Infos etwa zur Studie unter: www.uni-duesseldorf.de oder per E-Mail unter: neurochirurgie@uni-duesseldorf.de

Lesen Sie dazu auch: Fluoreszierender Farbstoff macht Hirntumor sichtbar

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