Tiermodell gibt Hinweise

Was hinter dem Haarausfall bei Stress stecken könnte

US-Forscher wollen herausbekommen, weshalb bei Stress die Haare ausfallen. Ihre tierexperimentellen Studien legen nahe, dass hier der Kortisol-Spiegel von Bedeutung sein könnte.

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Das ist doch mehr als normal! Stress kann Haarausfall fördern. US-Forscher sind den genauen Ursachen auf der Spur. (Symbolbild mit Fotomodell)

Das ist doch mehr als normal! Stress kann Haarausfall fördern. US-Forscher sind den genauen Ursachen auf der Spur. (Symbolbild mit Fotomodell)

© LIGHTFIELD STUDIOS / stock.adobe.com

Cambridge, MA. Dauerhafter Stress kann zu Haarausfall führen. Doch welcher Mechanismus steckt dahinter? Forscher der Harvard University haben nun im Mausmodell das verantwortliche Gen identifiziert.

In einer experimentellen Studie konnten US-amerikanische Forscher um Professor Sekyu Choi, Harvard Stem Cell Institute, Cambridge, US-Bundesstaat Massachusetts, bei Mäusen, denen die Nebenniere entfernt wurde, ein dreifach erhöhtes Haarwachstum feststellen, verglichen mit „scheinoperierten“ Artgenossen (Nature 2021; 592: 428–32).

Ursache sei das Stresshormon Kortikosteron, das von der Nebenniere produziert wird und den operierten Mäusen somit fehlte. Wurde das Hormon diesen Tieren zugefüttert, normalisierte sich das Haarwachstum wieder.

Gen Gas6 im Mittelpunkt

Des Weiteren wurde bei gesunden Mäusen, die für neun Wochen Stress ausgesetzt worden waren, ein Anstieg des Kortikosteronspiegels und ein verringertes Haarwachstum beobachtet. Verantwortlich hierfür ist das Gen Gas6 (growth arrest-specific 6), wie die Forscher herausfanden.

Im Regelfall aktiviert dieses die Zellteilung in den Stammzellen der Haarfollikel. Bei einem erhöhten Kortikosteronspiegel, wie es bei Stress der Fall ist, wird die Expression von Gas6 gehemmt und die Haarfollikelstammzellen bleiben in einer verlängerten Ruhephase.

Mit der Zugabe von Gas6 ließ sich in der Studie der Übertritt der Stammzellen von der Ruhe- in die Wachstumsphase jedoch wieder anregen.

Inwiefern sich die Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen, ist noch unklar. Das menschliche Kortisol gilt als Pendant zum Kortikosteron der Mäuse, doch ob dieses auf ähnliche Weise wirkt, muss erst überprüft werden. (eg)

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