Innere Uhr
Zink reguliert Tagesrhythmus
BERLIN. Zink reguliert den Tagesrhythmus, haben Forscher aus Berlin und Mainz herausgefunden (Cell 2014; 157 (5): 1203-1215).
Die Gene, die den Tagesrhythmus steuern, werden nur zu bestimmten Zeiten abgelesen, so dass die Uhrproteine ebenfalls rhythmisch in den Zellen vorliegen. Dabei ist die Interaktion zwischen den Proteinen PER (Period) und CRY (Cryptochrome) von Bedeutung, teilt die Charité Berlin mit. Die Forscher enthüllten die Anwesenheit eines Zinkions im Bindungsbereich der Proteine, das das Zusammenspiel zwischen PER und CRY stabilisiert.
Das Zinkion ist vermutlich nur unter bestimmten physiologischen Bedingungen präsent, so dass äußere Faktoren wie Nahrung die innere Uhr verstellen könnten. Die vollständige Analyse der Struktur des PER/CRY-Proteinkomplexes könnte die Suche nach chemischen Substanzen, die das molekulare Uhrwerk regulieren, entscheidend voranbringen.
Perspektivisch sollen Ergebnisse der Forscher bei der Entwicklung von Chronotherapien helfen. Dabei werden Therapeutika zu ganz bestimmten Tageszeiten verabreicht und entfalten somit eine größere Wirkung oder ziehen geringere Nebenwirkungen nach sich. (eb)