Texas

Zweite Pflegekraft an Ebola erkrankt

Weitere Ebola-Infektion in den USA: Jetzt steht fest, dass sich eine zweite Pflegekraft in Texas beim inzwischen verstorbenen Ebola-Kranken Duncan angesteckt hat. Für Westafrika rechnet die WHO mit bis zu 10.000 neuen Ebola-Fällen pro Woche.

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Zutritt verboten: Ein Absperrband riegelt das Haus der Ebola-infizierten Pflegekraft ab.

Zutritt verboten: Ein Absperrband riegelt das Haus der Ebola-infizierten Pflegekraft ab.

© Ralph Lauer / epa / dpa

DALLAS. Erneut hat sich eine Pflegekraft in den USA mit dem Ebola-Virus angesteckt. Wie die bereits bekannte infizierte Krankenschwester hat die jetzt erkrankte Person den Ebola-Patienten Thomas Eric Duncan in einem Krankenhaus in Dallas betreut. Das berichtete die texanische Gesundheitsbehörde am Mittwoch.

Dr. Thomas Frieden, Chef der US-Seuchenbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention), hatte bereits am Montag davor gewarnt, dass der Infektion der Krankenschwester weitere Fälle folgen könnten.

Leiche des Leipziger Ebola-Patienten verbrannt

Der Weg des Ebola-Virus

Die Ebola-Epidemie in Westafrika sorgt für Tausende infizierte Menschen - und Tausende Tote. Der Ausbruch geht auf ein zweijähriges Mädchen zurück. Zur Chronologie des Ausbruchs.

Unterdessen wurde der Leichnam des in Leipzig gestorbenen Ebola-Patienten in der Nacht zu Mittwoch eingeäschert, wie ein Sprecher der Stadtverwaltung mitteilte. Wie mit der Urne verfahren werde, kläre die Stadt derzeit mit den Vereinten Nationen (UN) und dem Auswärtigen Amt.

Zuvor war der Tote desinfiziert und in einem speziell präparierten Sarg aufbewahrt worden. Der 56 Jahre alte UN-Mitarbeiter war in der Nacht zu Dienstag nach fünftägiger Behandlung in der Sonderisolierstation des Klinikums Sankt Georg an Ebola gestorben. Er war aus Liberia nach Leipzig geflogen worden.

Der UN-Mitarbeiter war Muslim. Der Islam sieht eine Feuerbestattung eigentlich nicht vor - im Ebola-Fall gehe aber die Sicherheit vor, wurde entschieden.

Düstere Prognose der WHO

Eine erschreckende Prognose für Westafrika hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlicht: Sie erwartet bis Dezember pro Woche zwischen 5000 und 10.000 neue Ebola-Fälle - vornehmlich in Guinea, Liberia und Sierra Leone.

In Nigeria und im Senegal scheint der Ausbruch nahezu eingedämmt. Wenn keine neuen Fälle auftreten, wird die WHO nach eigenen Angaben am Freitag (17. Oktober) für den Senegal und am kommenden Montag (20. Oktober) für Nigeria offiziell das Ende des Ausbruchs erklären.

Dann ist in den beiden Ländern die Frist von 42 Tagen seit dem letzten Krankheitsfall abgelaufen. 42 Tage entsprechen der doppelten maximalen Inkubationszeit, also dem Zeitraum zwischen der Ansteckung und dem Auftreten von Symptomen.sbruch vorbei sei.

Obama fordert mehr Einsatz

Im Kampf gegen die Epidemie hat US-Präsident Barack Obama einmal mehr die internationale Staatengemeinschaft zu mehr Engagement aufgerufen. Es gebe eine Reihe von Staaten, die sich bisher nicht engagiert hätten, obwohl sie über die nötigen Kapazitäten verfügten, sagte Obama am Dienstag vor Journalisten.

Aber selbst die Länder, die schon Beiträge leisteten, müssten sich noch stärker einsetzen. "Die Welt als Ganzes tut nicht genug", sagte Obama. Dabei seien alle Bevölkerungen direkt bedroht, es gebe keinen Ort, "der mehr als ein paar Flugstunden entfernt ist". (eb/dpa)

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