Europäischer Adipositas-Tag
Zwischen Petition und Portionen
Zum Europäischen Adipositas-Tag mahnen Verbände und Fachgesellschaften zum Handeln – bei Prävention und Versorgung.
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Softdrinks – ein dickes Problem bei unkontrolliertem Genuss.
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BERLIN/MÜNCHEN. Für Adipositas-Patienten ist in Deutschland weiter keine Regelversorgung vorgesehen. Darauf weist die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) anlässlich des Europäischen Adipositas-Tages vom 18. Mai hin.
„Eine entsprechende Petition gemeinsam mit den drei großen Adipositas-Selbsthilfeverbänden, die die gesetzliche Etablierung einer Regelversorgung der Adipositasversorgung auf Bundesebene fordert, liegt dem Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages seit letztem Jahr vor, seitdem hat sich nichts getan“, moniert DAG-Präsidentin Professor Martina de Zwaan.
Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa) wies am Freitag angesichts des Adipositas-Tages auf die Risiken unkontrollierten Genusses von Soft Drinks hin. Besonders wenn Verbraucher nicht wiederverschließbare Dosen verwendeten, neigten sie zu größeren Portionen – und damit zu einer gigantischen Zuckerzufuhr.
Laut SpiFa hat eine Studie gezeigt, dass die Portionskontrolle im Kampf gegen Übergewicht mindestens genauso wirksam ist wie Steuern oder Gesundheitskampagnen.
In puncto Adipositas-Prävention fordert die DAG – ebenso wie die Deutsche Diabetes Gesellschaft und die AOK – Bundesernährungsministerin Julia Klöckner auf, das Lebensmittelkennzeichnungssystem Nutri-Score einzuführen. (maw)
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