Sachsen/Thüringen

AOK Plus startet Pilotprojekt zur Früherkennung von Vorhofflimmern

In einem Pilotprojekt der AOK Plus erfassen die Teilnehmer über eine digitale Anwendung regelmäßig ihren Herzrhythmus. Bei Verdachtsfällen vermittelt die App kurzfristig den Kontakt zu einem Tele-oder niedergelassenen Kardiologen.

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Dresden. Die AOK Plus hat ein Pilotprojekt zur Früherkennung von Vorhofflimmern gestartet. Ziel sei es, asymptomatisches Vorhofflimmern bei bisher nicht in Behandlung befindlichen Betroffenen frühzeitig zu erkennen, teilte die Kasse in Dresden mit.

Durch eine medikamentöse Behandlung solle Folgeerkrankungen wie Schlaganfällen vorgebeugt werden. Das bedeute in diesem Fall die Verordnung von Gerinnungshemmern.

Die Teilnehmer des einjährigen Pilotprojektes erfassten über eine digitale Anwendung regelmäßig ihren Herzrhythmus in Form von Pulswellen. Dazu lege der Nutzer seinen Finger auf die Smartphone-Kamera. Beim Start schalte die Screening-App das Blitzlicht hinzu und innerhalb der einminütigen Messung werde die Herzaktivität analysiert.

Innerhalb von 14 Tagen Ersttermin

Unregelmäßigkeiten bekomme der Nutzer direkt über die Anwendung angezeigt. Zugleich würden die Auffälligkeiten telemedizinisch überprüft und abschließend von einem Kardiologen verifiziert.

Bestätige sich der Verdacht auf Vorhofflimmern, vermittele die App kurzfristig den Kontakt zu einem Telekardiologen oder einem Kardiologen in einer Praxis. Hier erhielten die Betroffenen nach telefonischem Erstkontakt innerhalb von 14 Tagen ihren ersten Termin.

Bei der weiteren Behandlung erhielten Betroffene ein Langzeit-EKG, das den Herzrhythmus 14 Tage lang messe und in Echtzeit an den behandelnden Kardiologen und das telemedizinische Zentrum übertrage.Bei einem bestätigten Vorhofflimmern würden dann eine entsprechende Therapie eingeleitet und die Regelversorgung aufgenommen.

Für Versicherte von 65 bis 85 Jahren und Risikopatienten

Teilnehmen könnten Versicherte der Kasse im Alter von 65 bis 85 Jahren, die sich bisher nicht in kardiologischer Behandlung befänden und keine Gerinnungshemmer nähmen.

Zudem sei die Teilnahme von 55- bis 64-jährigen Versicherten mit besonderem Risiko auf Vorhofflimmern aufgrund von Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Herzinsuffizienz oder anderen Durchblutungsstörungen möglich.

Für die ärztliche Versorgung seien jeweils zwei Kardiologen in den Regionen Erfurt, Jena, Gera und Meiningen zuständig. (sve)

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Kommentare
Katharina Weyandt 11.11.202218:24 Uhr

Ob der Schritt zur Dauermedikation wirklich sinnvoll ist? Wie groß ist hier der Einfluss derer, die an der Medikation verdienen? Ich habe mich als Patientin dagegen entschieden. Ein "herzfreundlicher Lebensstil" erscheint mir besser.

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