Viele Themenfelder beackerten die Delegierten des Hausärzteverbandes in Anträgen bei ihrer Frühjahrstagung. Es gab auch einige Signale in Richtung Ärztetag.
Bei der Frühjahrstagung des Hausärzteverbands fordert der Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt mehr Gehör für seine Fachgruppe. Und das nicht nur bei einer Großbaustelle im Gesundheitswesen.
6000 Praxen haben sich an einer Umfrage der KBV zu den neuen Anwendungen der Telematikinfrastruktur beteiligt. Das Ergebnis: Noch immer hakt es bei der Technik.
Nach Streiks an NRW-Universitätskliniken in der vergangenen Woche sind am Samstag in Düsseldorf 2500 Menschen zu einer Demonstration zusammengekommen. Sie wollen Entlastung für die Beschäftigten.
Die Diskussion über die Gesetzespläne zur Verteilung knapper Behandlungskapazitäten hat am Wochenende Fahrt aufgenommen. Vor allem die Grünen kritisieren die Ex-post-Triage.
Die Statistik der Bundesärztekammer verzeichnet 7000 neue Ärzte. Jeder fünfte Arzt ist über 60 Jahre alt. Die Kammer schätzt Ausbildungskapazitäten der medizinischen Fakultäten als zu gering ein.
Werden niedergelassene Ärzte als Beta-Tester für die Telematikinfrastruktur missbraucht? Ja, leider. Ohne Tester geht es aber nicht. Die Modellversuche müssten allerdings ganz anders aufgezogen werden.
Im Kampf gegen die Klimakrise ist auch das Gesundheitswesen gefragt. Klimaktivistin Linda Kastrup macht beim Gesundheitskongress des Westens Vorschläge für Gegenmaßnahmen – und erntet Zuspruch von KV und aus der Politik.
Für angehende Hebammen ist der Fahrplan ab 2023 klar: Studieren statt Fachschule. Doch die Umsetzung der komplexen Ausbildungsreform stockt – ein Lehrbeispiel für andere Gesundheitsfachberufe.
Mit Demut Grenzen akzeptieren – das müssen Ärztinnen und Ärzte in Extremsituationen manchmal. Im Alltag dagegen geht es eher darum, die Grenzen zu verschieben – zugunsten der Patienten.
Neue Player in der Primärversorgung? Die Community Health Nurse soll eine Versorgungslücke schließen. Dabei geht es weder darum, Hausärzten Konkurrenz zu machen, noch ihnen Arbeit abzunehmen.
Der anvisierte Konnektorentausch treibt die Hausärzte auf die Palme. Auf dem Frühlingstreffen des Hausärzteverbands steht das Thema deshalb ganz oben auf der Agenda – ebenso wie MFA-Bonus und der nächste Pandemie-Herbst.
Krankenhäuser und Pflegeanbieter machen ein riesiges Potenzial an Wiedereinsteigern in den Pflegeberuf aus. Um es zu heben, seien aber ein paar politische Weichenstellungen überfällig, betonen sie.
Die GOÄ braucht Starthilfe. Bundesärztekammer, die Privatversicherer und der Beamtenbund suchen Unterstützung im Bundestag. Aus der Unionsfraktion kam eine Rückmeldung.
Die Ärztegenossenschaft in Schleswig-Holstein will zusammen mit weiteren Partnern ein interprofessionelles Versorgungszentrum etablieren. Es soll ein „Anker der künftigen ambulanten ländlichen Versorgung“ werden.
Ärzte an kommunalen Krankenhäusern können sich auf mehr Gehalt und einen besseren Freizeitausgleich freuen. Der Marburger Bund und die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände haben sich in den Tarifverhandlungen geeinigt.
Den „Ausverkauf des Gesundheitssystems“ will der Bayerische Hausärzteverband stoppen. Ein Forderungskatalog soll den Gesetzgeber zum Eingreifen bei Investoren-MVZ bewegen.
Der Bayerische Hausärzteverband will gegen den Mangel an Medizinischen Fachangestellten in Arztpraxen einen eigenen Bachelor-Studiengang setzen: Für Versorgungsassistenten soll der Beruf so attraktiver werden.
Der Gesetzentwurf der EU-Kommission zum Aufbau des Europäischen Gesundheitsdatenraums findet ein geteiltes Echo. Psychotherapeuten können den Plänen wenig abgewinnen, der GKV-Spitzenverband ist eher zugeneigt.
Im Dax wird Gesundheit zunehmend Frauensache: Nach der Merck KGaA ist Fresenius Medical Care ab kommendem Jahr das zweite Index-Unternehmen unter weiblicher Führung.
Die Ampelregierung will den G-BA auch für die Pflege und andere Gesundheitsberufe öffnen. Dessen Chef Hecken warnt nun beim Gesundheitskongress des Westens: Die Arbeit des Gremiums könnte dadurch erschwert werden.
Neurologe Klaus Scheidtmann bekam vor acht Jahren einen Hirntumor. Beim DGIM-Kongress hat er das Gesundheitswesen aus Patientensicht beleuchtet – und dabei nicht mit Kritik an Kollegen und dem System gespart.
Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister will den Weg ebnen, damit das Land mit den Unikliniken Entlastungstarifverträge schließen kann: Das sagte Laumann beim Gesundheitskongress des Westens.
Jeder Kreis und jede kreisfreie Stadt in Mecklenburg-Vorpommern soll weiter einen Corona-Impfstützpunkt vorhalten. Impfangebote für Ukraine-Flüchtlinge sind eine neue Aufgabe dieser Einrichtungen.
Die Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung soll nicht im Elfenbeinturm versauern. Die Reform selbst soll als Prozess konzipiert werden.
Angesichts anhaltenden Mangels in der fachärztlichen rheumatologischen Versorgung sollen MFA durch Qualifikationsprogramme zusätzliche Aufgaben übernehmen. Aber einstweilen murren die Kassen.
16 Experten haben den Auftrag erhalten, in einer Regierungskommission die Krankenhausstrukturen neu zu denken. Selbstverwaltung und Länder werden erst später dazu gebeten.
Paradoxe Konstellation: Die Wähler in Schleswig-Holstein geben der Dreier-Koalition gute Noten. Aber einer der kleineren Partner, FDP oder Grüne, könnte nach der Wahl vom Platz fliegen.
In Berlin treffen sich Vertreter des Marburger Bundes und der kommunalen Arbeitgeber zu Tarifgesprächen: „Wir erwarten von der VKA echte Verhandlungsbereitschaft und den Willen zur Einigung“, so die Ärztegewerkschaft.
Die allgemeine Impfpflicht kommt nicht. Bayerns Gesundheitsminister sieht die Voraussetzungen für die einrichtungsbezogene Corona-Impfpflicht entfallen. Der Bundesgesundheitsminister widerspricht.
Wenn es um Klimawandel geht, haben Ärzte mehr Einfluss, als es auf den ersten Blick scheint, heißt es auf dem DGIM-Kongress. Das gilt für die Arzt-Patienten-Beziehung – aber auch für Lobbyarbeit in der Politik.