Corona-Management

Baden-Württemberg: COVID-Testpflicht und Kontaktlimit für Ungeimpfte

Nach Erreichen der Warnstufe im Südwesten müssen Ungeimpfte bei vielen Gelegenheiten einen PCR-Test vorweisen. Die Krankenhausgesellschaft will, dass erneut Personaluntergrenzen ausgesetzt werden.

Veröffentlicht:
Ein Plakat weist in einer Einkaufspassage auf ein Corona-Testzentrum hin, bei dem man einen PCR-Test machen kann. Diesen müssen Ungeimpfte selbst bezahlen.

Ein Plakat weist in einer Einkaufspassage auf ein Corona-Testzentrum hin, bei dem man einen PCR-Test machen kann. Diesen müssen Ungeimpfte selbst bezahlen.

© Christoph Schmidt/dpa

Stuttgart. Auf Ungeimpfte kommen im Südwesten seit Mittwoch empfindliche Einschnitte im Alltag zu. Da der festgelegte Schwellenwert für die Belegung von Intensivbetten mit COVID-Patienten wiederholt überschritten wurde, gelten für Ungeimpfte mit der Warnstufe ab sofort strengere Corona-Maßnahmen.

Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss nun für viele Freizeitaktivitäten in geschlossenen Räumen einen teuren PCR-Test vorweisen – etwa im Restaurant, Kino, Schwimmbad, Museum oder in der Kantine.

Auch die Kontaktbeschränkungen kehren für Ungeimpfte wieder zurück. So sind Treffen für sie ab sofort auf einen Haushalt und fünf weitere Personen beschränkt. Geimpfte und Genesene sowie Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, sind ausgenommen. Auch Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre zählen nicht dazu.

284 COVID-Patienten auf Intensiv

Grund für die Einschnitte in den Alltag der Menschen ist der Anstieg der Zahl an COVID-Patienten auf Intensivstationen. Nach Angaben des Landesgesundheitsamts in Stuttgart stieg die Intensivbettenbelegung am Dienstag um 6 auf 284.

Da somit der Schwellenwert von 250 belegten Intensivbetten den zweiten Werktag in Folge überschritten wurde, greift erstmals die in der Corona-Verordnung des Landes festgelegte Warnstufe.

„Wir erleben derzeit eine Pandemie der Ungeimpften,“ sagte Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne). Auf den Intensivstationen lägen fast ausnahmslos nicht geimpfte Patienten mit einem schweren Verlauf, sagte Lucha. Es sei deshalb klar, dass man mit den Einschränkungen bei den Nicht-Geimpften ansetzen müsse. „Sie sind Treiber der Pandemie und sorgen für die Belastung des Gesundheitssystems“, teilte der Gesundheitsminister mit.

Personaluntergrenzen wieder aussetzen

„Die aktuelle Situation ist noch zu bewältigen, der Trend ist aber besorgniserregend. Die Prognosen zur Belegung der Intensivstationen zeigen, dass die Zahlen weiter steigen werden. Dann müssen die Krankenhäuser wieder planbare Operationen und Behandlungen verschieben, soweit das medizinisch möglich ist“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), Heiner Scheffold.

Er forderte, wie im Frühjahr 2020 müssten die Pflegepersonaluntergrenzen ausgesetzt werden. Das führe in den Krankenhäusern zu mehr Flexibilität beim Personaleinsatz und weniger Bürokratie. (dpa/fst)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Im Jahr 2023 wurden 10,8 Millionen Neuerkrankungen und 1,25 Millionen Todesfälle durch Tuberkulose registriert, mit stark heterogener globaler Verteilung.

© Dr_Microbe/stock.adobe.com

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung