Corona-Impfungen
Bayern gibt AstraZeneca-Vakzine für alle Erwachsenen frei
Der Freistaat Bayern hebt nun ebenfalls die Priorisierung bei der Corona-Vakzine von AstraZeneca ab sofort auf. Das kündigte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek an. Dadurch lasse sich das Impftempo weiter erhöhen, hofft er.
Veröffentlicht:Berlin/München. Bayern hat die Corona-Impfungen mit der AstraZeneca-Vakzine Vaxzevria® in Arztpraxen für alle Personen ab 18 Jahren freigegeben. „Die Priorisierung bei AstraZeneca ist ab sofort aufgehoben, der Impfstoff kann in den Arztpraxen auch Personen unter 60 Jahren angeboten werden“, gab Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) bekannt. Gleiches war in Sachsen und zuvor in Mecklenburg-Vorpommern beschlossen worden.
Seit dem 19. April wird AstraZeneca für Erstimpfungen in Bayern ausschließlich in den Haus- und Facharztpraxen verimpft. Mit der Freigabe von AstraZeneca für alle Altersgruppen ab 18 schaffe man „für noch mehr Menschen einen möglichst sofortigen und unkomplizierten Zugang zu einer Schutzimpfung“, sagte Holetschek.
Nur in Haus- und Facharztpraxen
Ärzte würden ihre Patienten gut kennen, so der Minister. Sie wüssten, wem sie aus dem Kreis der unter 60-Jährigen unter Berücksichtigung der Vorgaben der Ständigen Impfkommission (STIKO) ein Impfangebot mit diesem Wirkstoff machen könnten. Die STIKO hatte zuletzt empfohlen, den Impfstoff von AstraZeneca nur noch an über 60-Jährige zu verimpfen.
Im überwiegenden Teil der Impfzentren Bayerns erhielten zudem regelmäßig Menschen aus der Priorisierungsgruppe 3 ein Impfangebot – das heißt vor allem die 60- bis 69-Jährigen, sagte Holetschek. Die über 70-Jährigen seien bereits weitgehend geimpft oder hätten zumindest einen Impftermin erhalten.
Zur Priorisierungsgruppe 3 gehören unter anderem auch Lehrkräfte an Gymnasien, Real- und Mittelschulen, Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel sowie Menschen mit Erkrankungen wie Rheuma, Diabetes ohne Komplikationen oder Asthma.
6000 Impfdosen für Obdachlose
Holetschek kündigte zudem an, dass es in Bayern ab Mai niederschwellige Corona-Impfangebote für obdachlose Menschen geben solle. Dafür würden ab der kommenden Woche 6000 Impfdosen bereitgestellt.
Obdachlose Menschen seien in der Corona-Pandemie aufgrund ihrer Lebensumstände eine besonders schutzlose Gruppe, betonte der Minister. Von den Impfzentren aus sollten mobile Impfteams direkt zu den Obdachlosen geschickt werden, um die Vakzine zu verimpfen. Die Impfangebote sollten immer am gleichen Ort zur gleichen Uhrzeit durchgeführt werden, um den Zugang zur Impfung insgesamt zu erleichtern. (hom)
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