Sparpläne
Brandenburg: Hausärzte gegen Kürzungen bei der MHB
Die Landesregierung will die Zuschüsse für die Medizinische Hochschule Brandenburg stark zurückfahren. Das stößt nicht nur beim Hausärzteverband auf Unverständnis.
Veröffentlicht:Potsdam/ Neuruppin. Brandenburgs Hausärztinnen- und Hausärzteverband protestiert mit einem Schreiben an Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) gegen die im Doppelhaushalt 2025/2026 geplanten Mittelkürzungen für die Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB).
Anlässlich des Brandenburgischen Hausärztinnen- und Hausärztekongresses am Wochenende in Neuruppin übten Vertreter der Hausärzteschaft sowie der Landrat von Ostprignitz-Ruppin, Ralf Reinhardt (SPD), deutliche Kritik an den angekündigten Sparplänen für die MHB.
Dr. Karin Harre, Vorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Brandenburg, warnte vor einem fatalen Einschnitt in die Versorgungsforschung und insbesondere in die Ausbildung und Nachwuchsgewinnung von Medizinern für das Land Brandenburg. Landrat Reinhardt betonte während der Tagung, dass das Land seiner Verantwortung für Forschung und Entwicklung gerecht werden müsse.
Kammer sieht Qualität der Lehre gefährdet
Am Montag äußerte sich auch Brandenburgs Landesärztekammer zu den geplanten Kürzungen. „Die Medizinische Hochschule Brandenburg spielt seit Jahren eine entscheidende und erfolgreiche Rolle in der Ausbildung junger Medizinerinnen und Mediziner in Brandenburg“, sagte Kammerpräsident Dipl-Med. Frank-Ulrich Schulz. „Eine Vielzahl von gut ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten haben die Ausbildung an der MHB in den letzten Jahren abgeschlossen und sind anschließend in die ärztliche Weiterbildung zur Fachärztin und zum Facharzt in unserem Bundesland gegangen.“
Nach allem, was bekannt sei, würde eine Reduzierung der Mittel nicht nur die Qualität der Lehre an der MHB, sondern auch den Betrieb der Hochschule an sich gefährden. „Eine solche Kürzung ist kurzsichtig und kann nicht im Interesse einer nachhaltigen Sicherstellung der Gesundheitsversorgung sein.“ (lass)