Gesundheitsausschüsse
Berlin/Brandenburg: Gesundheitsfachleute wollen mehr Zusammenarbeit
Die Gesundheitsministerinnen hoben die Bedeutung der gemeinsamen Krankenhausplanung beider Bundesländer hervor. Nötig sei auch eine stärkere Zusammenarbeit in der Digitalisierung.
Veröffentlicht:Potsdam. Eine stärkere gesundheitspolitische Zusammenarbeit von Berlin und Brandenburg haben Experten anlässlich einer gemeinsamen Sitzung der Gesundheitsausschüsse des Brandenburger Landtags und des Berliner Abgeordnetenhauses gefordert. „Wir brauchen eine Gesamtplanung für die Versorgungsforschung“, sagte der frühere Vorstandsvorsitzende der Berliner Charité, Professor Detlev Ganten. „Es gibt Strukturen, die notwendigerweise zwischen beiden Ländern abgesprochen werden müssen.“ Nötig sei etwa eine stärkere Zusammenarbeit in der Digitalisierung. „Es ist unethisch, Daten zur Verfügung zu haben, die nicht eingesetzt werden können zur Versorgung der Menschen und dem Retten von Leben.“
Der Leiter der mit dem Aufbau der Universitätsmedizin in Cottbus befassten Expertenkommission, Professor Max Einhäupl, verwies darauf, dass es in Deutschland praktisch keine relevante Gesundheitssystemforschung gebe. Dies sei aber angesichts der aktuellen Probleme nötig: „Es werden noch mehr Kliniken insolvent werden“, sagte er unter Verweis auf das derzeit in einer Planinsolvenz befindliche Krankenhaus in Spremberg (Kreis Spree-Neiße). „Gerade vor dem Hintergrund der Energiekostensteigerung brauchen wir innovative Modelle.“
Die zuständigen Landesministerinnnen, Ursula Nonnemacher und Ulrike Gote (beide Grüne), hoben die Bedeutung der gemeinsamen Krankenhausplanung beider Bundesländer hervor. „Wir ergänzen uns gut in der Pandemie“, sagte Gote. Während es in Berlin mehrere Long-COVID-Ambulanzen der Hochschulmedizin gebe, sei Brandenburg auf Reha-Angebote spezialisiert. „Fachkräftesicherung in Medizin und Pflege ist ein herausragendes Thema“, sagte Nonnemacher. „Wir haben schon heute Probleme im stationären Bereich.“ Vorangetrieben werden müsse die Ambulantisierung von Krankenhäusern. (lass)