Eklat um Tweets und Likes

Berliner CDU fordert Rücktritt der TU-Präsidentin und Medizin-Biometrikerin Geraldine Rauch

Die Präsidentin der TU Berlin, Professorin Geraldine Rauch, steht weiter in der Kritik. Berlins CDU-Generalsekratärin sagt: Sie muss gehen.

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Berlin. Die Generalsekretärin der Berliner CDU, Ottilie Klein, hat ihre Forderung nach einem Rücktritt der Präsidentin der Technischen Universität Berlin, Professorin Geraldine Rauch, für das Liken umstrittener Posts im Zusammenhang mit dem Gazakrieg erneuert.

„Die Position der CDU Berlin ist hier eindeutig: Präsidentin Rauch muss gehen und wir werden alles dafür tun, dass sich jüdische Studenten und Mitarbeiter wieder sicher an Berliner Universitäten fühlen können“, erklärte Klein am Freitag in einem Newsletter des Landesverbands. „Judenhass hat keinen Platz in Berlin – nicht auf den Straßen unserer Stadt und auch nicht an Berliner Universitäten.“ Klein hatte sich bereits zuvor für einen Rücktritt Rauchs ausgesprochen.

Rauch ist seit April 2022 Präsidentin der TU Berlin. Die Mathematikerin ist Professorin für Medizinische Biometrie. Zuvor hatte sie das Institut für Biometrie und klinische Epidemiologie an der Charité Berlin geleitet. Dort war sie auch Prodekanin für Studium und Lehre. Vor ihrem Wechsel nach Berlin war sie an den Universitätskliniken Hamburg-Eppendorf und Heidelberg tätig.

Antisemitische Tweets geliked

Wenn eine Universitätspräsidentin in den sozialen Medien die Verwendung eines Hakenkreuzes als Ausdruck eines vermeintlichen Protests gutheiße und antisemitische Narrative verbreite, dann sei das mehr als inakzeptabel, so Berlins CDU-Generalsekretärin Klein. „Universitätspräsidenten haben eine Vorbildfunktion, sie müssen alle Studenten und Mitarbeiter vertreten.“

Klein: „Wie sollen sich jüdische Studenten auf dem Campus der TU Berlin sicher fühlen? Wie will die Präsidentin ihrer Fürsorgepflicht für jüdische Mitarbeiter nachkommen? Was für eine Botschaft wird aus Deutschland – dem Land, von dem der Holocaust ausging – in die internationale Wissenschafts-Community gesendet?“

Rauch steht trotz einer Entschuldigung für ihr Verhalten weiterhin in der Kritik. „Ich habe auf der Plattform X einige Tweets ‚geliked‘, welche die Situation in Gaza und Rafah aufgreifen, die aber antisemitischen Inhalts oder Ursprungs sind“, räumte sie am Mittwoch ein.

Unter anderem habe sie einen Beitrag wegen seines Textes geliked und das darunter gepostete Bild nicht genauer betrachtet. Dabei ging es um einen Beitrag mit Fotos von Demonstranten, die ein Bild des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit aufgemaltem Hakenkreuz hochhalten. Der Urheber des Tweets gibt an, dass auf den Bildern türkische Demonstranten zu sehen seien, die einen Waffenstillstand im Gazastreifen forderten. (dpa/nös)

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