COVID-19
Brandenburg plant mehr Corona-Impfpraxen
Ursprünglich sollte das Impfen in Praxen in Brandenburg im kleinen Maßstab erprobt werden. Jetzt ist von mehr als 50 Praxen die Rede.
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Hat gut zu lachen? Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) spricht mit der KV über eine Ausweitung des Modellprojekts von Impfpraxen gegen SARS-CoV-2. (Archivbild)
© Fabian Sommer/ dpa
Potsdam. Das Land Brandenburg kann sich ein noch schnelleres Aufwachsen der Impfungen in den Hausarztpraxen vorstellen. Das sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Montag in einer Videokonferenz.
Derzeit werde im Land in vier Arztpraxen im Rahmen eines Modellprojekts geimpft. Geplant sei, dass am 15. März weitere Praxen an den Start gehen. Ursprünglich sollten sich 50 Praxen an dem Modellprojekt beteiligen. „Wir sind mit der Kassenärztlichen Vereinigung darüber im Gespräch, dass wir uns auch noch deutlich mehr als die bisher im Rahmen des Modellprojekts vorgesehenen 50 Praxen vorstellen können“, sagte Nonnemacher
Insgesamt will Brandenburg in dieser Woche allein in den Impfzentren rund 40.000 Menschen gegen das Corona-Virus impfen. „Wir haben die Kapazitäten in den Impfzentren um 80 Prozent erhöht“, sagte Nonnemacher. „Das haben wir aber auch nötig, denn im Bundesvergleich steht Brandenburg immer noch ausgesprochen schlecht da.“ Seit Anfang des Jahres wurden in Brandenburg lediglich 206.000 Impfungen durchgeführt, darunter 129.000 Erstimpfungen und 77.000 Zweitimpfungen. Damit steht das Land im Bundesvergleich bei den Erstimpfungen weiter auf dem letzten Platz. „Die Dimensionen müssen deutlich größer werden“, sagte Nonnemacher. „Wir müssen weiter Vollast fahren.“
Seit dem Wochenende können sich auch über 70-Jährige für eine Impfung mit AstraZeneca über das Online-Tool www.impfterminservice.de für eine Impfung anmelden. Wie am Montag betont wurde, funktioniere das Tool nun, nachdem es bis Sonntagabend erhebliche technische Probleme gegeben habe, von denen auch Leser der „Ärzte Zeitung“ berichtet hatten. Die Impfzentren im Berliner Speckgürtel seien derzeit allerdings ausgebucht, in Prenzlau, Elsterwerda und Kyritz gebe es dagegen noch freie Termine. „Wir haben erhebliche Schwierigkeiten, in Standorten wie Elsterwerda und Prenzlau die Auslastung voll zu bekommen“, sagte Nonnemacher.
Der stellvertretende KV-Vorsitzende Holger Rostek erklärte, dass die Impfzentren ab Mittwoch zwölf Stunden am Tag geöffnet seien, und künftig auch an Samstagen arbeiten würden. An acht Krankenhäusern werden Nonnemacher zufolge zudem gesonderte Impftage für Grund- und Förderschullehrer eingerichtet. (lass)