Kritik an KV und Ärzten

Brandenburger Regierung: Hausärzte beim Corona-Impfen in Verzug

In Brandenburg sollen mehr Corona-Impfangebote in den Städten und Gemeinden geschaffen werden – auch weil die Praxen das zugesagte Volumen teils nicht schaffen.

Veröffentlicht:
In Brandenburg sollen mehr Impfangebote in den Städten und Gemeinden geschaffen werden.

In Brandenburg sollen mehr Impfangebote in den Städten und Gemeinden geschaffen werden.

© Sascha Steinach / picture alliance

Potsdam. Brandenburgs Kenia-Koalition will mehr Impfangebote in den Städten und Gemeinden schaffen. Gleichzeitig übten Spitzenvertreter der Koalition am Dienstag auch Kritik an der KV Brandenburg (KVBB).

„Die Hausärzte haben Probleme, die versprochenen 10.000 Impfungen pro Woche auf den Weg zu bringen“, sagte der Fraktionsvorsitzende der SPD, Daniel Keller. „Wir müssen daher schauen, dass auf der Ebene der Landkreise und kreisfreien Städten weitere Angebote gemacht werden.“

CDU-Fraktionschef Jan Redmann sagte: „Die KVBB muss zu ihrem Wort stehen: Sie hat immer behauptet, Impfzentren sind nicht nötig.“ Deswegen müsse die KV nun dafür sorgen, „dass flächendeckend unkomplizierte Impfangebote von den niedergelassenen Ärzten unterbreitet werden.“

Impfungen in MVZ und Kliniken?

Keller plädierte dafür, Impfungen etwa mit Hilfe von Medizinischen Versorgungszentren oder Krankenhäusern zu organisieren. Zudem fordere seine Fraktion den Gesetzgeber auf, eine Impfpflicht im Pflegebereich und in den Bereichen von Schule und Kita zu schaffen. Und dann machte Keller ein für die Landespolitik durchaus bemerkenswertes Versprechen: „Am Geld wird es beim Thema impfen nicht scheitern“, kündigte der Fraktionsvorsitzende an.

Lesen sie auch

Der Fraktionschef der Grünen, Benjamin Raschke, kündigte die Schaffung von Impfstellen an. „Wir werden nicht mehr die Impfzentren in der Größenordnung hochfahren, wie wir sie früher hatten“, sagte Raschke. „Aber es soll Impfstellen als Ergänzung zu den Angeboten der Ärztinnen und Ärzte geben.“

„Primärer Impf-Ort bleibt die Praxis“

Gesundheitsstaatssekretär Michael Ranft erklärte: „Der primäre Ort der Impfung ist und bleibt die Praxis der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte.“ Man sehe an den steigenden Impfzahlen, dass sie wieder mehr impften.

In der vergangenen Woche haben die Arztpraxen von insgesamt rund 42.000 Impfungen rund 39.000 vorgenommen. Im Sommer hätten sie bewiesen, dass sie 100.000 Impfungen pro Woche schaffen. Das müsse wieder erreicht werden.

„Zu ihrem Angebot sollen ergänzende Strukturen wie dezentrale Impfstellen mit niedrigschwelligen Angeboten und mobile Impfangebote jetzt schnell geschaffen werden.“ (lass)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

KV bittet Patienten um Geduld

In Brandenburg braucht der ePA-Rollout mehr Zeit

Personalie

Netedu neuer Chefarzt in Guben

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)

Multiresistente gramnegative Erreger

Die Resistenzlage bei Antibiotika ist kritisch

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Shionogi GmbH, Berlin
In Deutschland leben derzeit etwa 96.700 Menschen mit einer HIV-Infektion.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Unternehmen im Fokus

Wie können wir die HIV-Epidemie beenden?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried b. München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Sie fragen – Experten antworten

Herpes Zoster: Bei unbekanntem Immunstatus trotzdem impfen?

MVZ

Augenärzte stellen sich gegen Investoren mit Marktmacht

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?