Abstimmung
Cottbuser Klinikum geht in Landesträgerschaft über
Das städtische Carl-Thiem-Klinikum geht zum 1. Juli in die Trägerschaft des Landes Brandenburg über. Der Maximalversorger soll das künftige Universitätsklinikum der geplanten Universitätsmedizin werden.
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Soll eine moderne Universitätsklinik werden: Das Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus.
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Cottbus. Die Cottbuser Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am Mittwoch dem gesetzlichen Übergang des städtischen Carl-Thiem-Klinikums in die Trägerschaft des Landes Brandenburg zum 1. Juli 2024 mit breiter Mehrheit zugestimmt. Das Krankenhaus der Maximalversorgung im Süden Brandenburgs soll das künftige Universitätsklinikum der in Gründung befindlichen Cottbuser Universitätsmedizin werden.
„Unsere Mitarbeitenden stehen voll und ganz hinter diesem Projekt“, sagte CTK- Geschäftsführer Sebastian Scholl während der Sitzung. „Die künftige Unimedizin bedeutet den Aufstieg in die medizinische Champions League.“ Eine neue Medizinerausbildung mit einem interprofessionellen Ansatz sei dann ebenso möglich wie die Gewährleistung der Versorgungssicherheit in Stadt und ländlichem Raum.
Erfolgsgeschichte für die gesamte Region
Dr. Ulrike Gutheil, Projektbeauftragte für die Unimedizin, sprach von einem Mehrwert für die gesamte Region. „Das Vorhaben wird zu einer Erfolgsgeschichte werden“, so Gutheil. Ein Gesetzentwurf zum neuen Brandenburgischen Hochschulmedizingesetz liegt inzwischen vor. Eine endgültige Entscheidung des Wissenschaftsrates wird im April 2024 erwartet.
Neben dem Krankenhausbetrieb gehen dann auch die Tochtergesellschaften des CTK in Landesträgerschaft über. In städtischem Eigentum verbleiben das Parkhaus, die Kita „Carl und Carla“ und die gerade entstehende Rettungswache. Zudem verpflichtet sich das Land, in der Stadt eine weitere Kita mit bis zu 280 Plätzen zu errichten. Diese soll 2030 zur Verfügung stehen und weitere Strukturwandel-Vorhaben flankieren.
Meilenstein auf dem Weg zum Uniklinikum
„Das Carl-Thiem- Klinikum ist auf dem Weg zu einer modernen Universitätsklinik mit Forschung und Lehre sowie dem Medizinstudium zur Gewinnung von Ärztinnen und Ärzten“, sagte Oberbürgermeister Tobias Schick (SPD). „Mehr als zwei Milliarden Euro werden hier investiert, es entstehen zusätzlich rund 2000 Arbeitsplätze und viele Studienmöglichkeiten.“ Von solch einer Investition in Cottbus hätte man vor wenigen Jahren nicht einmal zu träumen gewagt.
Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) erklärte, mit der Entscheidung der SVV sei ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum Universitätsklinikum geschafft. „Die Menschen in der Lausitz werden von neuen Modellen einer wohnortnahen medizinischen Versorgung profitieren, die Menschen in unserem Land von den dort ausgebildeten Medizinerinnen und Medizinern“, so Schüle. Dies sei eine echte Win-win-Situation. „Die Medizin-Universität ist eben kein Ufo, das in der Lausitz landet – sondern ein Projekt, an dem die ganze Region aktiv und hoch engagiert mitarbeitet.“ (lass)