Start im Jahr 2024

Akteure vernetzen sich für die geplante Unimedizin in Cottbus

21 Partner haben sich in Brandenburg zusammengeschlossen, um den Aufbau der Hochschulmedizin in Cottbus voranzubringen. Auch die KV ist mit im Boot.

Benjamin LassiweVon Benjamin Lassiwe Veröffentlicht:
Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (l., Grüne) und Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) stellten am Montag den Plan für den Aufbau einer „Modellregion Gesundheit Lausitz“ vor.

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (l., Grüne) und Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) stellten am Montag den Plan für den Aufbau einer „Modellregion Gesundheit Lausitz“ vor.

© Annette Riedl/dpa

Potsdam. Mit der Unterzeichnung eines „Memorandums of Understanding“ haben Akteure des Brandenburger Gesundheitswesens am Montag ihre Unterstützung für den geplanten Aufbau einer Hochschulmedizin in Cottbus bekundet.

Insgesamt 21 Partner, darunter die KV Brandenburg, die Landeskrankenhausgesellschaft und die Liga der Wohlfahrtsverbände, schlossen sich dem von Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) und Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) präsentierten Vorhaben an.

In Cottbus soll ab 2024 eine Universitätsmedizin an den Start gehen. Sie wird überwiegend über Mittel des Strukturwandelgesetzes für die Braunkohleregionen finanziert. Pro Jahr sollen dort perspektivisch 200 Ärzte ausgebildet werden. „Wir wollen eine enge Verbindung der Cottbuser Universitätsmedizin mit der Region“, sagte Schüle. „Forschung, Versorgung und Lehre sollen zusammengedacht werden.“

Man wolle eine Uni-Medizin, für die die Versorgung von Patienten nicht nur lästige Pflicht, sondern vorrangige Aufgabe werde. Gleichzeitig solle in Cottbus ein Netzwerk entstehen, das die einzelnen Elemente des Gesundheitswesens zu einer neuen Struktur verknüpfe. So sollten in den Arztpraxen der Region künftig Daten zur medizinischen Versorgung gesammelt werden, die dann anonymisiert von der Forschung am Universitätsklinikum ausgewertet werden können.

Lesen sie auch

Antwort auf den demografischen Wandel

„Damit können Forschende neue Versorgungsmodelle entwickeln, die dann in der Modellregion Gesundheit Lausitz erprobt werden“, sagte Schüle. Aus Sicht der Ministerin ist die geplante Universitätsmedizin auch eine Antwort auf den demografische Wandel und den starken wirtschaftlichen Druck, der derzeit auf den Krankenhäusern laste. „Wir wollen nicht bei den Lohnstrukturen oder der Versorgung sparen“, sagte Schüle. „Also müssen wir uns überlegen, wie wir Medizin neu denken können.“

Nonnemacher verwies darauf, dass Brandenburg das Land mit dem geringsten Anteil von 15 bis 25-Jährigen in Deutschland sei. Dies sei aber die Generation, in der sich Menschen für einen Berufsweg entschieden. „Diese Herausforderung können wir nur meistern, indem wir auf eine verstärkte Vernetzung der Versorgungsakteure setzen.“

In Cottbus würden künftig die dringend benötigten Fachkräfte ausgebildet, „und zwar interprofessionell, auch Hebammen- und Pflegewissenschaften, und es wird praxisnah ausgebildet werden.“ Der Vorstandsvorsitzende der KV Brandenburg, Dr. Peter Noack, erklärte, es sei wichtig, dass der ambulante Bereich an dem Vorhaben beteiligt werde. „Wir wollen mitgestalten und die Kollegen überzeugen, dass sie die Entwicklung in der Lausitz mittragen.“

Mehr zum Thema

Bilanz

Mehr Schwangerschaftsabbrüche in Brandenburg

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
KI-Einsatz mit Robotern im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege? In Deutschland noch schwer vorstellbar. Aber vielleicht ist das dieZukunft. Ein Feld auch für die Geldanlage.

© sirisakboakaew / stock.adobe.com

Interview zum Thema Geldanlage

KI für Anleger: „Ich sollte verstehen, in was ich investiere“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Deutscher Apotheker- und Ärztebank
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Smiley und Jahreszahl 2024

© Aliaksandr / stock.adobe.com

Der positive Jahresrückblick

Diese guten Nachrichten gab es 2024 im Gesundheitswesen

Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

72 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025