Reaktion auf Gutachten des BKA

Gesundheitsministerin Gerlach: Cannabis-Legalisierung entlastet Polizei nicht

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach fordert die Bundesregierung auf, die geplante Cannabis-Legalisierung zu stoppen.

Veröffentlicht:

Bad Staffelstein. Mit einer Cannabis-Legalisierung könnten mehr Aufgaben und Kosten auf die Strafverfolgungs- und Ordnungsbehörden der Länder zukommen: Das geht aus einer Studie des Bundeskriminalamtes (BKA) im Auftrag der Innenministerkonferenz hervor. In einer Pressemitteilung bezieht Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach (CSU) Position und fordert die Bundesregierung zum sofortigen Stopp der geplanten Cannabis-Legalisierung auf.

Im oberfränkischen Bad Staffelstein erklärte sie laut Mitteilung: Unabhängig von den gesundheitlichen Risiken zeige die Bewertung des Bundeskriminalamtes, dass das Vorhaben keine Entlastung für die Polizei bringt. Vielmehr gingen die Experten sogar von zusätzlichen Aufgaben für die Strafverfolgungs- und Ordnungsbehörden aus. „Damit ist ein zentrales Argument von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach widerlegt“.

Widerstand aus der SPD-Bundestagsfraktion

Sie verwies zudem darauf, dass ein kompletter neuer Verwaltungsapparat mit zusätzlichem Personal für Erlaubnisverfahren und Kontrollen aufgebaut werden müsste, der den Steuerzahler viel Geld kosten würde. Das sei in Zeiten knapper Kassen nicht vertretbar.

Unterdessen artikulieren Fachpolitiker in der SPD-Bundestagsfraktion anhaltenden Widerstand gegen das geplante Gesetz. Er hoffe, die Gespräche in der Fraktion führten dazu, „dass sich die Erkenntnis durchsetzt, dass dieses Gesetz so auf keinen Fall kommen darf“, schrieb Sebastian Fiedler, kriminalpolitischer Sprecher seiner Fraktion, am Mittwoch auf X, ehemals Twitter.

Der Gesetzesentwurf habe mit den Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag „rein gar nichts zu tun“. Dort sei lediglich eine Abgabe von Cannabis in lizenzierten Fachgeschäften festgelegt worden, so Fiedler. (mic/fst)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Expertenkonsensus zum B12-Mangel

© MP Studio / stock.adobe.com

Aktuelle Empfehlungen:

Expertenkonsensus zum B12-Mangel

Anzeige | Wörwag Pharma GmbH & Co. KG
Stigmatisierung von Depressionen

© Getty Images/iStockphoto

Häufige Vorurteile

Stigmatisierung von Depressionen

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

© HL

Herbstsymposium der Paul-Martini-Stiftung

Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

McDonald-Revision 2024

Multiple Sklerose: Neue Diagnose-Kriterien vorgestellt

12 Fragen und Antworten

Immunisierung und Impfung: Das gilt für den RSV-Schutz von Säuglingen

Lesetipps