Einrichtungsbezogene Impfpflicht

Hamburg: Zahl der Betretungsverbote wegen Corona-Impfpflicht verzehnfacht

Hamburg meldet 160 Betretungsverbote wegen Missachtung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht. Knapp 1000 weitere Fälle werden noch geprüft.

Veröffentlicht:

Hamburg. In Hamburg hat sich die Zahl der Betretungsverbote wegen Verletzung der einrichtungsbezogenen Corona-Impfpflicht in der Pflege binnen anderthalb Wochen mehr als verzehnfacht.

Hatten die Gesundheitsämter der Stadt Ende Juli noch ein Dutzend Fälle gemeldet, seien inzwischen 160 Betretungsverbote gegen ungeimpfte Pflegekräfte und Mitarbeiter medizinischer Einrichtungen angeordnet worden, sagte Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde, der Deutschen Presse-Agentur. Hinzu kämen rund 140 Bescheide, in denen Auflagen angeordnet worden seien.

Den Ermessensentscheidungen der Gesundheitsbehörden gingen laut Helfrich jeweils gründliche Prüfungen voraus. So seien die Betroffenen mehrfach aufgefordert worden, Unterlagen vorzulegen, die eine Impfung oder eine Befreiung von der Impfpflicht belegen.

Einrichtungsbezogene Impfpflicht: knapp 1000 Fälle in Prüfung

„Nach wie vor sind knapp 1000 Fälle in Prüfung“, sagte der Sprecher. „Sie werden nach und nach abgearbeitet, zum Teil warten wir zur Nachlieferung von Dokumenten noch eingeräumte Fristen ab.“ Er rechne mit zahlreichen weiteren Bescheiden in den kommenden Wochen. „Damit ist ein Ende der Abarbeitung der uns gemeldeten, zu überprüfenden Fälle in Sicht.“

Lesen sie auch

Laut der einrichtungsbezogenen Impfpflicht müssen medizinische und Pflegeeinrichtungen den Gesundheitsämtern seit Mitte März ungeimpfte Mitarbeiter melden. Bei den Gesundheitsämtern der Hansestadt gingen nach Angaben der Sozialbehörde von fast 1000 Einrichtungen Meldungen über knapp 5000 Personen ein, die zunächst keinen Impfnachweis erbracht hatten.

So wirkt sich die Impfpflicht auf die Personalsituation in Hamburg aus

„Die Anzahl der bislang verhängten Verbote und Anordnungen ist dabei – bezogen auf die Gesamtheit aller im Gesundheitswesen in Hamburg Tätigen – verhältnismäßig gering“, betonte Helfrich. „Sie deckt sich ob der sehr hohen Impfquote im Gesundheitswesen auch mit unseren Erwartungen.“

Eine massive Verschlechterung der Personalsituation in der Branche sei daher nicht zu erwarten. „Während in einzelnen, kleinen Einrichtungen der Wegfall einzelner Beschäftigten durchaus problematisch sein kann, ist die Quote der Fälle, in denen Menschen wegen einer fehlenden Impfung nicht mehr in ihrem Job arbeiten dürfen, auf die gesamte Stadt betrachtet sehr gering.“ (dpa)

Mehr zum Thema

Daten des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung

Hamburg hat die jüngste Bevölkerung in Deutschland

Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

© Springer Medizin Verlag GmbH

Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Forscher geben Entwarnung: Handys führen nicht zu einem erhöhten Risiko für verschiedene Krebsarten.

© DragonImages / stock.adobe.com

Zeitreihenanalyse

Studie: Handynutzung erhöht das Krebsrisiko nicht

Akute Atemwegssymptome – wieviel trägt die Luftverschmutzung bei? (Symbolbild mit Fotomodell)

© Sofiia / stock.adobe.com

Respiratorische Symptome

Mehr Luftverschmutzung, mehr Antibiotika