Finanziell angeschlagener Klinikverbund

Hildburghausen: Kreis will Regiomed-Kliniken nahtlos weiterführen

Die Ankündigung des Regiomed-Konzerns, seine Krankenhäuser in Thüringen und Bayern abstoßen zu wollen, war ein Paukenschlag. Der Kreis Hildburghausen will den Bestand seiner Kliniken sichern.

Veröffentlicht:

Hildburghausen. Die vor der Ausgliederung aus der Regiomed-Gruppe stehenden Krankenhäuser im Kreis Hildburghausen in Thüringen sollen nach Angaben des Landratsamtes nahtlos weitergeführt werden. Die Häuser seien im Landkreis tief verwurzelt und aus sozialer und wirtschaftlicher Sicht nicht wegzudenken, teilte das Landratsamt am Donnerstag mit.

Dabei geht es um die Henneberg Kliniken GmbH einschließlich der Rehaklinik Masserberg und medizinischen Versorgungszentren. Der finanziell angeschlagene kommunale Klinikverbund Regiomed mit Standorten in Südthüringen und Nordbayern will die von ihm betriebenen Krankenhäuser abstoßen.

Verlust von 20 Millionen Euro erwartet

Die Häuser sollen ab 1. Januar 2024 in die Trägerschaft der beteiligten Kommunen zurückgehen und als wirtschaftlich eigenständige Einheiten agieren. Regiomed geht in diesem Jahr von einem Verlust von 20 Millionen Euro aus und hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, mit dem Abstoßen der Krankenhäuser die Insolvenz vermeiden zu wollen. Die Ankündigung sorgt in Südthüringen für große Unruhe. Regiomed hat auch Standorte im Kreis Sonneberg.

Die Kreisverwaltung Hildburghausen hatte den Angaben zufolge am Mittwoch ein Gespräch mit Regiomed-Vertretern geführt. Dabei sei betont worden, dass die medizinischen Einrichtungen in dem Landkreis gut aufgestellt seien. So sei die auf Augenerkrankungen spezialisierte Reha-Klinik in Masserberg ein „bundesweites Unikat“ in diesem Fachgebiet, das Klinikum Hildburghausen leiste hervorragende Arbeit bei der altersmedizinischen Betreuung.

Kreistag berät das Thema Ende Oktober

Vize-Landrat Dirk Lindner habe bei dem Gespräch die Absicht des Landkreises bekundet, die Häuser in ihrer jetzigen Form nahtlos weiterführen zu wollen. „Wir werden keine Entscheidung leichtfertig treffen, denn die Beschäftigten stehen bei jeder Abwägung absolut an erster Stelle“, wurde er in einer Mitteilung zitiert. Ende des Monats soll sich der Kreistag mit dem Thema beschäftigen, er muss die von der Regiomed-Gesellschafterversammlung beschlossene Ausgliederung bestätigen.

Regiomed hat nach eigenen Angaben 5.000 Beschäftigte an etwa einem Dutzend Standorten. Das Unternehmen betreibt Akut- und Reha-Kliniken, medizinische Versorgungszentren (MVZ), Rettungsdienste und Seniorenzentren. (dpa)

Das könnte Sie auch interessieren
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
KI-Einsatz mit Robotern im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege? In Deutschland noch schwer vorstellbar. Aber vielleicht ist das dieZukunft. Ein Feld auch für die Geldanlage.

© sirisakboakaew / stock.adobe.com

Interview zum Thema Geldanlage

KI für Anleger: „Ich sollte verstehen, in was ich investiere“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Deutscher Apotheker- und Ärztebank
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025